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Oldenburg

Erfolgreicher CSD in Oldenburg

Oldenburg. Nach zwei Jahren war es am Samstag wieder so weit: Der Christopher Street Day konnte in Oldenburg ohne pandemiebedingte Auflagen stattfinden. Viele Menschen folgten dem Aufruf des Vereins CSD Nordwest, der den Oldenburger Ableger des Protesttages seit 1995 organisiert. Unter dem Motto „Coming-out ist ein Menschenrecht“ zeigten die Teilnehmenden der Demo mit Plakaten, Flaggen und Musik, dass sexuelle Gleichberechtigung immer noch erkämpft werden muss. In vielen Ländern sei ein Coming-out immer noch eine gesellschaftliche Hürde, sodass LSBTIQ*-Menschen negative Konsequenzen fürchten und im schlimmsten Fall aus ihrer Heimat flüchten müssen. Letztlich wünscht sich der Verein, dass ein Coming-out nicht mehr notwendig sein muss und ein gesellschaftliches Miteinander erreicht wird, das von Vielfalt geprägt ist.

Neben der alljährlichen Laufdemo wurden auch diesmal viele andere Angebote zum CSD organisiert. Bereits gestern gab es ab 19 Uhr auf dem Oldenburger Schlossplatz ein CSD-Warm-Up mit Musik und Redebeiträgen. Ebenso gab es vor der Demo Musik und Reden sowie eine „Pride Mile“ mit Informationsständen der beteiligten Initiativen. Neu war außerdem ein Angebot der Weser-Ems-Busverkehr GmbH: Ein Bus war als „Pride Ride“ am hinteren Ende des Zuges für alle unterwegs, die bei der Teilnahme an der Demo Unterstützung benötigten.

Große Beteiligung auch von politischer Seite

Laut Aussagen der Veranstalter waren über 15.000 Menschen bei der Laufdemo zum 28. Christopher Street Day in Oldenburg mit dabei. Für die Demonstration gab es keine Corona-Auflagen und nur wenige Menschen trugen Masken, obwohl der Landkreis Oldenburg aktuell die höchste Inzidenz in ganz Niedersachsen aufweist. Auch die Inzidenz in der Stadt Oldenburg liegt aktuell bei fast 800.
Angeführt wurde die Demonstration vorn von Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Auch viele Organisationen und bekannte Gruppen aus der Oldenburger Stadt- und Kulturlandschaft waren wieder mit Wagen und Gruppen bei der Demonstration vertreten. Mit dabei waren mehrere Schulen, wie etwa die IGS Flötenteich oder das Gymnasium Brake. Auch die AIDS-Hilfe Oldenburg, die ASten der Universität und der Jade Hochschule, sowie verschiedene queere Vereine wie der VfB für Alle e.V., OutInChurch oder der Lesbenstammtisch Oldenburg nahmen teil.

Ebenso nutzen einige Fraktionen aus dem Stadtrat die Gelegenheit, bei der Demonstration Flagge zu zeigen und Solidarität zu bekunden. Susanne Menge, Bundestagsabgeordnete aus Oldenburg von Bündnis 90/Die Grünen, freute sich über die gelungene Demo. Eine große Menge an Menschen habe auf dem CSD wieder friedlich eine gute Zeit gehabt. Gleichzeitig sieht die Politikerin auch noch viel Handlungsbedarf, beispielsweise im Bereich Selbstbestimmung oder auch beim Transfusionsgesetz.

FDP und CDU nicht vorort

Für dieses Thema setzt sich auch die FDP auf Bundesebene ein. Jedoch war die FDP-Fraktion aus dem Oldenburger Stadtrat nicht beim heutigen CSD mit dabei, auch die CDU-Fraktion zeigte sich nicht auf der Demonstration. Jens Lükermann von der Volt-Fraktion im Stadtrat vermutete, dass die Jugendorganisation der FDP, die Jungen Liberalen, die Teilnahme an der Demonstration lediglich einfach verschlafen habe. Im Stadtrat agieren Volt und FDP als gemeinsame Gruppe.

Der CSD Nordwest e.V. setzt sich seit seiner Gründung im Jahr 1995 für die Interessen der lesbischen, schwulen, bi-, trans*, und intersexuellen Menschen in der Region ein. Hierbei liege der Fokus nicht nur auf der Stadt Oldenburg, sondern auch gerade in ländlicheren Gebieten wolle der Verein Veränderung bewirken. Im vergangenen Dezember wählte der Verein neue Vorstandsvorsitzende. Andreas Gerbrand ist nun der neue erste Vorsitzende, Thomas Sieverding ist zweiter Vorsitzender und Achim Beyer Finanzvorstand.

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