Oldenburg. Der Christopher Street Day Nordwest in Oldenburg ist nach einem Jahr Corona-Zwangspause zurück – Samstagnachmittag zogen nach Angaben der Polizei rund 6500 Menschen um die Oldenburger Innenstadt. Glitzer, Flaggen, Ballons und Seifenblasen zeigten: Oldenburg ist bunt.
Los ging es um 14 Uhr mit einer Rede von Oberbürgermeister Jürgen Krogmann auf einer eigens aufgebauten Bühne auf dem Freigelände vor der Weser-Ems-Halle. Schon vorher gab es weitere Angebote, wie etwa einen Bereich, in dem eigene Plakate gesprüht werden konnten, sowie Getränkestände. Infostände konnte es laut den Veranstalter:innen nicht geben.

In zwei Stunden um die Oldenburger Innenstadt
Von der Weser-Ems-Halle ging es in gut zwei Stunden zum Pferdemarkt, rechtsherum um die Innenstadt und am Hauptbahnhof Süd vorbei wieder Richtung Weser-Ems-Halle. Viele Organisationen aus Oldenburg und Umgebung waren bei der Demonstration dabei, wie etwa die AIDS-Hilfe Oldenburg, der Stammtisch Schwules Ammerland, das FemRef der Universität Oldenburg oder der Verein VfB für Alle. Auch einige Parteien zogen bei der Demo mit. Mit dabei waren die Grünen, die SPD, Volt und die Humanisten. Nicht wenige nutzen die Gelegenheit, um Wahlkampf zu machen, verteilten Flyer und andere Goodies, wie etwa Amira Mohammed Ali von der Linke am Lappan. Im Zug anzutreffen war auch OB-Kandidat Daniel Fuhrhop, inklusive Regenbogen-Krawatte.

Im Vorfeld hatten die Veranstalter:innen über die sozialen Medien gebeten, während der Demonstration Masken zu tragen und zwei Meter Abstand zu halten. Auch ein Alkoholverbot wurde ausgesprochen. Während des Zugs um die Innenstadt wurde die Maskenpflicht grundsätzlich von den meisten eingehalten, auch wurde deutlich weniger Alkohol konsumiert als im Vergleich zu vergangenen CSDs.
Party, aber nicht nur
Für jede Menge Stimmung sorgte der Wagen, der mit DJ und Musikboxen die Demonstration anführte. Auch das Wetter spielte mit, die gesamte Demonstration über blieb es bei leichter Bewölkung und 18 Grad recht angenehm. Viele der Teilnehmenden hatten Plakate oder Transparente dabei, oft auch mit expliziten politischen Forderungen, wie etwa der Abschaffung des Transsexuellengesetz (TSG), des §218 oder der Gleichberechtigung von gleichgeschlechtlichen Paaren bei Adoption.

Sowohl die Veranstalter:innen als auch die Polizei zeigten sich äußerst zufrieden mit dem Ablauf der Demonstration. Laut Angaben der Polizei nahmen rund 6500 Personen an der Demonstration teil – gerechnet hatten die Veranstalter:innen mit etwa 2000. Der lange Zug hatte dementsprechend eine Durchlaufzeit von etwa 12 Minuten. Es habe keine Störungen oder Zwischenfälle gegeben, der CSD ist friedlich abgelaufen, so die Polizei. Die Veranstalter:innen freuten sich über den großen Zulauf: „Die Party ist wichtig, aber das ist nicht alles, denn die Leute kommen wegen der Botschaft. Im Zug zeigt sich eine breite Gesellschaft, aus allen Bereichen sind Menschen mit dabei, Schulen, Kirchen, sogar die Stadt selbst ist vertreten, sie alle zeigen sich als Verbündete. Das Schöne ist, sie alle sind nicht mal unbedingt Teil von LGBT+, aber sie wollen ihre Unterstützung zeigen“.