Homeoffice: Land fördert „Zukunftsdiskurs“
Welche betrieblichen Rahmenbedingungen sollten für die Arbeit im Homeoffice gelten? Und wie lassen sich psychische und soziale Belastungen reduzieren? Für diese Herausforderungen werden der Fachbereich Personal und Organisation sowie die Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Universität Oldenburg in den kommenden Monaten im Dialog mit der Öffentlichkeit Lösungen entwickeln. Der Betriebswirtschaftler Prof. Dr. Thomas Breisig hat sich mit seinem Projekt „Arbeiten zwischen Home und Office – Betriebliche Regelungen und Weiterbildungen“ im Förderprogramm „Zukunftsdiskurse“ des Landes Niedersachsen durchsetzen können. Die Niedersächsische Landesregierung und die VolkswagenStiftung fördern das Vorhaben mit knapp 120.000 Euro aus dem „Niedersächsischen Vorab“. Es hat eine Laufzeit von 15 Monaten.
Durch die Corona-Pandemie ist das Homeoffice für viele Beschäftigte zum zentralen Arbeitsort geworden. Allerdings gibt es bislang kaum Regelungen oder Vereinbarungen zu den Rahmenbedingungen der mobilen Arbeit. Zudem fehlen bislang betriebliche und allgemeine Weiterbildungskonzepte. Im Mittelpunkt des aktuellen Vorhabens steht das Ziel, die Chancen und Risiken verschiedener konkreter Homeoffice-Modelle zu diskutieren sowie vorbildliche Beispiele zu sammeln und ihre Verbreitung zu fördern. Das Projekt knüpft an die Ergebnisse des soeben beendeten Zukunftsdiskurses „Digital – Mobil“ an, der auf dem Forschungsprojekt „prentimo – präventionsorientierte Gestaltung mobiler Arbeit“ basierte. Konkret soll es im aktuellen Vorhaben darum gehen, betriebliche Regelungen sowie Fort- und Weiterbildungsformate auszugestalten, die für Beschäftigte in unterschiedlichen Lebenssituationen geeignet sind. Der Fokus liegt hierbei auf dem Dienstleistungsbereich der Region Nordwest um Oldenburg, die durch einen hohen Dienstleistungsanteil mit geringer Industriedichte geprägt ist. Um mit der interessierten Öffentlichkeit, relevanten Interessengruppen und Beschäftigen in den Dialog zu treten, sind eine Online-Befragung, verschiedene Veranstaltungsformate und Podcasts geplant.
Das Programm „Zukunftsdiskurse“ wurde 2020 zum vierten Mal ausgeschrieben. Es richtet sich an geistes- und sozialwissenschaftliche Fachrichtungen, die mit ihren Forschungsergebnissen gesellschaftliche Debatten aufgreifen und diese in öffentlichen Veranstaltungen vorstellen und diskutieren.