Berlin (dts) – Linken-Chef Jan van Aken hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) dazu aufgefordert, ernsthafte Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg unter Beteiligung von China zu führen – auch wenn das zum Preis einer außenpolitischen Aufwertung Chinas geschehen sollte.
Er wisse „aus vielen Jahren Friedensforschung, dass man für Friedensverhandlungen und für Friedensschlüsse immer auch mit Leuten reden muss, die einem vielleicht nicht so direkt gefallen“, sagte van Aken der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). „Merz müsste eigentlich jede Woche auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking stehen und irgendwie versuchen, dass er mit China gemeinsame Verhandlungen initiiert. Das tut er nicht, weil der Konflikt mit China wichtiger als ein Frieden für die Ukraine ist“, kritisierte der Linken-Chef.
Van Aken hielt Merz zugute, dass er zu Beginn seiner Amtszeit mit den Regierungsspitzen aus Polen, Frankreich und England nach Kiew gefahren war. „Das war ein guter Schritt. Ansonsten merkt man ihm an, dass er den Job noch überhaupt nicht verinnerlicht hat“, so van Aken.
Foto: Friedrich Merz am 27.06.2025, via dts Nachrichtenagentur