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Oldenburg auf dem Prüfstand: Wie altersfreundlich ist die Stadt wirklich?

Themenbild: Pixabay

Oldenburg. Wie gut ist Oldenburg auf die Bedürfnisse älterer Menschen eingestellt? Welche Aspekte des städtischen Lebens überzeugen, und wo gibt es Verbesserungsbedarf? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Projektberichts „Altersfreundliches Oldenburg“, der jetzt veröffentlicht wurde.

Grundlage sind die Ergebnisse einer Umfrage unter Oldenburgerinnen und Oldenburgern über 65 Jahre, die mit einer hohen Rückmeldequote von 45 Prozent auf großes Interesse stieß. Die Untersuchung ist Teil eines Kooperationsprojekts zwischen der Universität Oldenburg und der Stadt Oldenburg.

Fragebogen erstmals auf Deutsch

Der eingesetzte Fragebogen wurde bereits international genutzt und gilt als wissenschaftlich anerkanntes Instrument. Erstmals wurde er im Rahmen dieses Projekts durch ein interdisziplinäres Team ins Deutsche übersetzt. Anschließend erhielten 2.000 zufällig ausgewählte Personen über 65 Jahre in Oldenburg den Fragebogen per Post. Mit 907 ausgefüllten Rückläufen konnte eine repräsentative Erhebung durchgeführt werden. Erste Ergebnisse wurden bereits im Oktober in Oldenburg vorgestellt.

Oldenburg erhält ein gutes Zeugnis

Die Befragung zeigt: Oldenburg wird insgesamt als altersfreundliche Stadt wahrgenommen. In keiner Kategorie gab es negative Bewertungen, was ein positives Gesamtbild zeichnet. Die Analyse umfasste neun verschiedene Bereiche des räumlichen, sozialen und öffentlichen Umfeldes. Besonders gut schnitt der Bereich „Wohnen“ ab. Auch regionale Unterschiede wurden deutlich: So bewerteten die Befragten im Postleitzahlengebiet 26131 (Eversten) die Altersfreundlichkeit positiver als jene in 26135 (Osternburg, Drielake, Tweelbäke und Krusenbusch). Zudem beeinflussen persönliche Faktoren die Zufriedenheit: Männer, Menschen mit höherem Bildungsgrad, Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer sowie Personen, die nicht allein leben, äußerten sich insgesamt positiver. Detaillierte Ergebnisse sind im vollständigen Bericht nachzulesen.

Potenzial zur Weiterentwicklung

Trotz der positiven Bewertung zeigen sich Unterschiede, die weitere Maßnahmen erforderlich machen. Der wachsende Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung stellt die Stadt vor neue Herausforderungen, um auch in Zukunft altersfreundlich zu bleiben. Daher sind regelmäßige Befragungen geplant, um Entwicklungen zu erfassen und Maßnahmen bedarfsgerecht anzupassen. Ziel ist es, die Lebensqualität und Selbstbestimmung älterer Menschen nachhaltig zu sichern.

Stimmen der Beteiligten

Professorin Kathrin Boerner von der Universität Oldenburg hebt die Bedeutung der Zusammenarbeit hervor: „Dieses Projekt zeigt, wie Stadt und Universität gemeinsam den Herausforderungen des demografischen Wandels begegnen können. Die hohe Beteiligung verdeutlicht, wie relevant das Thema Altersfreundlichkeit ist. In kurzer Zeit konnten wir wertvolle Erkenntnisse gewinnen, Netzwerke aufbauen und wichtige Impulse setzen. Die Ergebnisse bieten eine solide Basis für weitere Forschung.“

Ihre Kollegin Adele Grenz ergänzt: „Der Projektbericht liefert detaillierte Einblicke in die Hintergründe, Abläufe und Ergebnisse der Studie. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Stadt und Gesellschaft hat entscheidend zum Erfolg beigetragen. Um noch tiefere Einblicke in die Lebensrealitäten älterer Menschen in Oldenburg zu erhalten, sind für 2025 Interviewstudien geplant.“

Susanne Jungkunz, Projektkoordinatorin der Stadt Oldenburg, blickt in die Zukunft: „Als Hochschulstandort profitiert Oldenburg enorm von wissenschaftlicher Expertise. Die Kooperation bei der Altersfreundlichkeitsbefragung bestätigt das erneut. Die Möglichkeit, Fragestellungen künftig gezielt zu vertiefen und aus den Ergebnissen konkrete Maßnahmen abzuleiten, wird die Lebensqualität älterer Menschen weiter verbessern. Themen wie der Fachkräftemangel in der Pflege erfordern neue kommunale Lösungen – hier wollen wir aktiv ansetzen.“

PM/Stadt Oldenburg