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AfD-Nachwuchs mischte bei NPD-Jugendorganisation mit

Berlin (dts) – Zwischen der NPD-Nachwuchsorganisation „Junge Nationalisten“ (JN) und der „Jungen Alternative“ (JA) der AfD gibt es offenbar mehr Verbindungen als bislang bekannt. Laut einem „Spiegel“-Bericht war ein rechtsextremer Aktivist in Schleswig-Holstein nicht nur bei der JA aktiv, sondern nahm auch an Demos der neonazistischen NPD (heute „Die Heimat“) teil und machte bei ihrer Nachwuchsorganisation JN mit. Und das, obwohl die AfD eine Unvereinbarkeitsliste hat, wonach niemand Mitglied werden darf, der bei diesen Organisationen aktiv ist.

Das geht aus den Verläufen mehrerer Chatgruppen der „Jungen Nationalisten“ hervor, über die der „Spiegel“ berichtet. Insgesamt sind es Tausende Nachrichten. Der Doppelaktivismus endete demnach nur, weil ein Fotograf ein Bild von einer NPD-Demo veröffentlichte, auf dem er zu sehen war.

Der Vorsitzende der AfD-Jugend in Schleswig-Holstein, Leif Kulina, soll den Aktivisten dann aufgefordert haben, die JA zu verlassen. In einer Chatnachricht klingt es dem Bericht zufolge, als hätte Kulina schon länger davon gewusst, aber erst Konsequenzen gezogen, als es öffentlich wurde.

Auf Anfrage des „Spiegel“ schreibt JA-Landeschef Kulina, er lehne „eine Verurteilung auf Grund von Kontaktschuld“ grundsätzlich ab. Es sei gerade als junger Mensch „vollkommen in Ordnung, auch mal links oder rechts über den Tellerrand zu schauen“, aber man müsse sich dann „für eine Organisation entscheiden“. Er habe den Betreffenden „nach Bekanntwerden der Tatsachen“ angesprochen, dieser sei seiner „Aufforderung der Entscheidungsfindung letztlich nachgekommen und aus der JA ausgetreten“.

Fotos des Kollektivs „Recherche Nord“, über die der „Spiegel“ weiter berichtet, zeigen zudem einen „Leistungsmarsch“ des NPD-Nachwuchses vom April am Steinhuder Meer, einem See in Niedersachsen. Bei dem konspirativ vorbereiteten Marsch sollen 22 Personen anwesend gewesen sein, darunter drei junge Männer, die eigentlich bei der „Jungen Alternative“ aktiv sind.

Foto: AfD-Logo auf Bundesparteitag (Archiv), via dts Nachrichtenagentur