Oldenburg. Knapp dreieinhalb Jahre ist es her, dass der Arbeitskreis „Bündnis Wohnen in Oldenburg“ zum letzten Mal zusammentraf: Am 29. September 2020, kurz vor dem zweiten Lock-Down in der Corona-Pandemie, fand das 14. Treffen des Bündnisses unterschiedlicher Akteure statt, in dem es primär um die Sicherung und Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität in unserer Stadt ging. Viel wurde bis dahin erreicht.
Doch dann folgten mit Verschärfung der Corona-Lage, Gasmangelengpass und Ukraine-Konflikt Krisen, die die Welt nicht braucht – die jedoch so präsent waren, dass sie andere wichtige Themen von der Tagesordnung verdrängten. Nun wagen Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und Stadtbaurätin Christine-Petra Schacht einen neuen Anlauf in Sachen Stadtentwicklung und wollen das Bündnis Wohnen in Oldenburg in einem neuen Format wiederaufleben lassen.
Warum gerade jetzt?
Oberbürgermeister Krogmann dazu: „Auf dem Wohnungsmarkt haben sich die Rahmenbedingungen unter anderem durch den Krieg in der Ukraine grundlegend verändert. Zu den aktuellen Herausforderungen gehören Zinserhöhungen, steigende Bau- und Energiekosten sowie die hohe Inflationsrate. All das erfordert einen Dialog und eine intensive Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure auf diesem Gebiet. Nur so können wir gemeinsam lösungsorientierte Handlungsempfehlungen und Maßnahmen für eine bessere Wohnraumversorgung in Oldenburg entwickeln.“ Und Stadtbaurätin Schacht ergänzt: „Wichtige Ziele unserer Stadtentwicklung sind die Sicherung und Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität in unserer Stadt sowie der Schutz und die Qualifizierung von Grünräumen für Erholung, Naturerleben und für die Belange des Stadtklimas. Das sind alles Themen, die wir gemeinsam anpacken müssen, um das Beste für Oldenburg herauszuholen. Deshalb ist der regelmäßige Austausch an dieser Stelle so wichtig.“
Was wurde bisher erreicht?
Das Arbeitskreis „Bündnis Wohnen in Oldenburg“ hatte sich 2013 gegründet und tagte bis September 2020. Gemeinsam mit Akteuren aus Wohnungswirtschaft, Immobilien- und Finanzwirtschaft, Interessensverbänden, Politik und Stadtverwaltung wurden konsensfähige Empfehlungen und Instrumente für den Oldenburger Wohnungsmarkt, insbesondere zur Erhaltung und Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, erarbeitet und vom Rat der Stadt beschlossen. Auch Themen wie Grundstücksvergabe, energetische Aspekte, Grauer Wohnungsmarkt, besondere Wohnformen und Baugemeinschaften sowie Wohnangebote für Menschen mit besonderen Bedarfen wurden in diesem Arbeitskreis weiter vorangetrieben.
Was ist neu?
Anlass für die Notwendigkeit einer Neuauflage sind unter anderem die oben genannten veränderten Rahmenbedingungen, die den allgemeinen Wohnungsmarkt betreffen. Darüber hinaus möchte Oldenburg einen besonderen Fokus auf eine umfassende Bestandsentwicklung richten, um neben (ergänzendem) Neubau vor allem die vorhandenen älteren Wohnungen zukunftssicher zu qualifizieren. Natürlich spielt auch die geplante Gründung einer Wohnungsgesellschaft und die damit verbundenen Herausforderungen eine Rolle. Zudem werden an dem neuen Bündnis Wohnen mehr Akteure des Wohnungsmarktes beteiligt als bisher.
Wann geht es los?
Das erste Treffen des neuen Bündnis Wohnen wird Mitte April stattfinden. Die beteiligten Akteure wurden bereits in einem Schreiben informiert. Im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen wird über die Ergebnisse der Sitzungen des neuen „Bündnis Wohnen“ berichtet.
PM/Stadt Oldenburg