Oldenburg. Die Feuerwehr Oldenburg war am Silvesterabend wie erwartet im Dauereinsatz. Ab 18 Uhr bis Neujahr um 7 Uhr rückte die Feuerwehr insgesamt zu 58 Einsätzen im Bereich „Notfallrettung“ im Stadtgebiet aus. Im Oldenburger Land wurden 59 Brände registriert und 156-mal der Rettungsdienst angefordert.
Mit viel privatem Feuerwerk haben die Menschen in Niedersachsen in das neue Jahr gefeiert. Meist blieb es friedlich. Wie erwartet mussten die Einsatzkräfte auch in Oldenburg ziemlich oft während des Silvesterabends ausrücken. Doch anders als gedacht, lag der Fokus dabei nicht unbedingt auf der Brandbekämpfung. Ab 16.30 Uhr standen in Oldenburg einige Straßen und Keller wegen Starkregens unter Wasser. Betroffen waren die Alexanderstraße, die Rennplatzstraße, die August-Hanken-Straße, der Heideweg, die Eutiner Straße, die Nordtangente sowie eine Tiefgarage in der Rosenstraße. Bis in den Neujahrsmorgen waren die Einsatzkräfte mit dem Abpumpen beschäftigt.
Gegen 23.30 Uhr löste die Brandmeldeanlage im Herbart-Gymnasium aus. Laut den Behörden wurde dort ein Böller durch ein geöffnetes Fenster geworfen. Ein Brand entstand jedoch nicht. Zu einem Kellerbrand in einem Vier-Parteien-Haus in der Eutiner Straße kam es gegen 1.30 Uhr. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte in Ohmstede waren die Bewohnerinnen und Bewohner bereits aus den Fenstern geklettert und haben Kinder aus dem ersten Obergeschoss vom Balkon gereicht, die mit einer Steckleiter gerettet wurden. Der Brand im Keller wurde bekämpft, eine Person musste mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung an den Rettungsdienst übergeben werden.
Fast zeitgleich, gegen 1.45 Uhr, wurde ein Dachstuhlbrand in Kreyenbrück gemeldet. Eine Garage stand in Brand, das Garagendach war in Teilen durchgebrannt und der brennende Dachüberstand sorgte für eine Ausbreitung auf das Dach des Wohngebäudes. Die Feuerwehr konnte jedoch, trotz erschwerter Bedingungen durch starke Windböen, Schlimmeres verhindern und ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus verhindern. Zum Löschen musste auch ein Teil des Daches abgedeckt werden. Der Brand breitete sich allerdings auf eine angrenzende Nachbargarage aus. Nach dem Öffnen der Zwischendecke konnte auch hier das Feuer gelöscht werden. Bis zur endgültigen Entwarnung gegen 4 Uhr morgens mussten noch mehrere Glutnester nach gelöscht werden.
Darüber hinaus registrierte die Feuerwehr in der Nacht zu Neujahr sieben Container- und Mülltonnenbränden und zwei Hilfeleistungseinsätzen. Auch die Polizei musste in der Silvesternacht vermehrt wegen Schlägereien und Ruhestörungen ausrücken. So feierten unter anderem auf dem Schlossplatz alkoholisierte Jugendliche und legten teilweise ein aggressives Verhalten an den Tag. Zwischenzeitlich wurden Böller und Raketen in die Richtung von anderen Passanten gezündet.
Vor einer Gaststätte an der Ammerländer Heerstraße kam es am frühen Sonntagmorgen zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen. Nach Zeugenangaben hatten sich in der Silvesternacht in der Gaststätte mehrere Männer kennengelernt. Gegen drei Uhr sei es dann zu einem Streit gekommen, in dessen Verlauf ein 31-jähriger Mann das Opfer geschubst habe. Der 30-Jährige sei daraufhin zu Boden gegangen und dort mit dem Kopf aufgeschlagen. Lebensgefahr besteht nach den derzeitigen Erkenntnissen der Polizei nicht.
Trotz diverser Vorfälle sprechen die Behörden im Großen und Ganzen von einer „normalen“ Silvesternacht.
Berliner Opposition kritisiert Giffey nach Silvester-Eskalation