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Oldenburg

Busstreik: Fahrgastverband fordert schnelle Einigung

Oldenburg. Der Warnstreik am 05.10.22 hat vielen Menschen, die auf den Bus angewiesen sind, erhebliche Probleme bereitet. Weitere Warnstreiks sollten durch eine für beide Tarifparteien akzeptable Lösung möglichst schon in der nächsten Verhandlungsrunde am 20.10.22 vermieden werden. „Nicht jeder kann spontan auf das Fahrrad ausweichen oder seine Mobilität kurzfristig anders organisieren, insbesondere mobilitätseingeschränkten Menschen ist dies sehr oft nicht möglich“, kommentiert Malte Diehl die Auswirkungen des Warnstreiks. „Es wäre überaus hilfreich gewesen, wenn es der VWG gelungen wäre, wenigstens einen Notbetrieb auf den betroffenen Linien zu organisieren.“

Aufgrund der gravierenden Auswirkungen solcher Streiks auf die Fahrgäste, die keinerlei Schuld an dem Tarifkonflikt tragen, fordert PRO BAHN seit längerem für Bahnen und Busse einen Garantiefahrplan, der bei Streiks oder anderen großflächigen Störungen des regulären Betriebs angewandt wird. Dieser muss aber bereits im Vorfeld zwischen den Tarifparteien abgestimmt werden. In anderen Ländern sind derartige Modelle gang und gäbe, etwa in Italien, wo die Busse und Bahnen, die auch bei Streik fahren, in den Fahrplänen klar und deutlich gekennzeichnet sind. „Wenn die Verkehrswende gelingen soll, muss die Verlässlichkeit des ÖPNVs an 365 Tagen im Jahr gegeben sein“, führt Diehl weiter aus. „Dazu gehört auch in Ausnahmesituationen wie einem Streik wenigstens ein absolutes Mindestangebot, das niemanden ganz seiner Mobilität beraubt.“

PRO BAHN könnte sich als Basis eines Garantiefahrplans für Notfälle etwa vorstellen, dass das Nachtliniennetz an solchen Tagen tagsüber regelmäßig bedient wird und damit einen Großteil der Stadt immerhin mit längeren Fahrzeiten erschließt. Auch akzeptabel wäre ein Fahrplan, der auf den meisten Tageslinien wenigstens einen Stundentakt aufrechterhält. „Als Fahrgastvertreter würden wir uns – und andere Verbände sicherlich auch – sehr wünschen, wenn ein solcher Garantiefahrplan in beiderseitigem Einvernehmen erstellt würde und wir an der Planung mitwirken könnten“, wünscht sich Diehl für die Zukunft.