Oldenburg. Doppelsieg für die SPD: Sowohl Ulf Prange im Wahlkreis Oldenburg-Mitte/Süd als auch Hanna Naber im Wahlkreis Oldenburg-Nord/West haben am Sonntag, 9. Oktober, bei der Landtagswahl die meisten Erststimmen erhalten und die beiden zu vergebenen Direktmandate gewonnen. Sozialdemokrat Prange erhielt 33,5 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen im Wahlkreis 62, seine Parteikollegin Naber kam im Wahlkreis 63 auf 34,98 Prozent. Beide setzten sich gegen die Direktkandidatinnen der Grünen, Andra Möllhoff (31,26 Prozent im Wahlkreis 62) und Lena Nzume (28,69 Prozent im Wahlkreis 63) durch. Während Prange am Ende mit 812 Stimmen knapp die Nase vorne hatte, kam Naber mit einem etwas deutlicheren Vorsprung ins Ziel.
Oberbürgermeister Jürgen Krogmann dankte der Kreiswahlleitung für die hervorragende Organisation der Landtagswahl in Oldenburg, die umsichtig und vorausschauend auf kurzfristige krankheitsbedingte Ausfälle bei der personellen Besetzung der Wahllokale reagiert habe. Gleichzeitig sprach Krogmann allen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern für ihren Einsatz seinen Dank aus.
Erstimmen: SPD verteidigt Direktmandate – Nzume über Landesliste
Ulf Prange und Hanna Naber wiederholten ihren Erfolg von vor fünf Jahren und werden auch künftig Oldenburg im niedersächsischen Landtag vertreten. Für Prange ist es der dritte Sieg in Folge. Der 47-jährige Rechtsanwalt gehört dem Landtag bereits seit 2013 an. Gegenüber der 2017er Wahl büßte Prange aber 7,69 Prozent ein, Naber verlor 7,96 Prozent. Für die 51-jährige Diplom-Pädagogin wird es die zweite Legislaturperiode im Landesparlament sein. Grund zur Freude hat auch Lena Nzume (Grüne). Die 42-jährige Soziologin zieht über die Landesliste der Grünen in den Landtag ein. Somit wird Oldenburg insgesamt drei Abgeordnete nach Hannover entsenden.
Erstimmen: Die weiteren Ergebnisse
Auf die übrigen Direktkandidatinnen und Direktkandidaten verteilten sich die Erststimmenanteile wie folgt: Im Wahlkreis 62 erzielten Lina Köhl (CDU) 18,51 Prozent, Hans-Henning Adler (Die Linke) 8,36 Prozent, Kerstin Büschen (FDP) 4,89 Prozent und Brigitte May (dieBasis) 3,48 Prozent. Im Wahlkreis 63 reihte sich hinter Hanna Naber und Lena Nzume CDU-Kandidatin Esther Niewerth-Baumann mit 22,22 Prozent ein. Es folgten Sonja Manderbach (Die Linke) mit 6,02 Prozent, Benno Schulz (FDP) mit 5,15 Prozent und Jette Grotelüschen (Volt) mit 2,93 Prozent.
Zweitstimmen: Das Gesamtergebnis für Oldenburg
Bei den Zweitstimmen, die darüber entscheiden, wie die Sitze im niedersächsischen Landtag auf die unterschiedlichen Parteien aufgeteilt werden, lag die SPD in der Stadt Oldenburg – wie schon bei der Landtagswahl 2017 – ebenfalls vorne. In der Gesamtschau beider Oldenburger Wahlkreise holten die Sozialdemokraten 31,48 Prozent (minus 5,2 Prozent gegenüber 2017). Die Grünen legten zu um 12,35 Prozent auf nunmehr 27,59 Prozent. Die CDU kam auf 17,17 Prozent (minus 5,74 Prozent). Für die AfD wurden 6,36 Prozent (plus 1,68 Prozent) notiert. Auf die FDP entfielen 5,07 Prozent (minus 2,97 Prozent), die Linke folgt mit 4,82 Prozent (minus 4,6 Prozent).
Zweitstimmen: Die Ergebnisse in den Wahlkreisen
Im Wahlkreis 62 Oldenburg-Mitte/Süd gewann die SPD mit 30,06 Prozent der abgegebenen gültigen Zweitstimmen vor den Grünen (28,5 Prozent), der CDU (16,03 Prozent), der AfD (7 Prozent), den Linken (5,58 Prozent) und der FDP (4,99 Prozent). Im Wahlkreis 63 Oldenburg-Nord/West lag die SPD mit 32,77 Prozent der abgegebenen gültigen Zweitstimmen vorne, gefolgt den Grünen (26,75 Prozent), der CDU (18,2 Prozent), der AfD (5,77 Prozent), der FDP (5,16 Prozent) und den Linken (4,12 Prozent).
Endergebnis um 22.04 Uhr
Kreiswahlleiterin Dr. Julia Figura verkündete das vorläufige amtliche Endergebnis um 22.04 Uhr. Die Landtagswahl war der erste Urnengang unter ihrer Regie. Ihr Team musste in der Schlussphase der Wahlvorbereitung mit personellen Engpässen kämpfen. Krankheitsbedingt fielen mehrere Wahlvorstände in den Wahlbezirken aus. Durch einen vorab gebildeten Ersatzpool an Wahlhelferinnen und Wahlhelfern sowie durch einen noch einmal kurz vor dem Wochenende veröffentlichten Aufruf zur Unterstützung konnten die Lücken erfolgreich geschlossen werden. Der Wahltag selber verlief reibungslos. Eine leichte Verzögerung beim Urnengang gab es lediglich im Wahlbezirk 501 – hier fehlte zunächst der Schlüssel zum beim LAVES untergebrachten Wahllokal. Ein Schlüsselnotdienst konnte schnell für Abhilfe sorgen, sodass ab 8.12 Uhr auch dort die wenigen um diese Uhrzeit bereits Wartenden ihre Stimmen abgeben konnten.
Wahlbeteiligung
Die Beteiligung an der Landtagswahl lag in der Stadt Oldenburg insgesamt bei 59,9 Prozent (2017: 63,14 Prozent). Im Wahlkreis 62 betrug die Wahlbeteiligung 58,35 Prozent (2017: 61,47 Prozent), im Wahlkreis 63 nutzten 61,38 Prozent der Wahlberechtigten ihr Wahlrecht (2017: 64,74 Prozent).
Kreiswahlausschuss tagt Donnerstag
Das vorläufige amtliche Endergebnis muss nun noch vom Kreiswahlausschuss bestätigt werden. Die öffentliche Sitzung findet am Donnerstag, 13. Oktober, ab 14 Uhr im Kulturzentrum PFL statt.