Oldenburg. Welche neuen Bauvorhaben sind in nächster Zeit in Oldenburg geplant und wie fügen sich diese Projekte in das bestehende Stadtbild ein? Damit sich Interessierte im wahrsten Sinne des Wortes ein realistisches Bild von bevorstehenden Veränderungen machen können, bietet die Stadtverwaltung ab sofort eine neue App an, die in den gängigen Online-Stores gratis erhältlich ist. Dahinter verbirgt sich eine Anwendung für das Smartphone, mit deren Hilfe über die sogenannte „Erweiterte Realität“ (in Englisch „Augmented Reality“) die aktuelle Wirklichkeit mit den Daten eines geplanten Gebäudes vermischt wird: Ein Blick durch die Smartphone-Kamera – und schon kann man sehen, wie sich das spätere Bauwerk in die heutige Umgebung einpassen wird. „Wir möchten den Oldenburgerinnen und Oldenburgern damit eine innovative Beteiligung an der Stadtplanung ermöglichen“, erläutert Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.
Die Idee für diese etwas andere Form der Beteiligung an Planungsprozessen entstand im Fachdienst Geoinformation und Statistik. Den Bürgerinnen und Bürgern soll die Möglichkeit geboten werden, geradezu spielerisch neue Bauvorhaben zu einem Zeitpunkt anzusehen, da sie noch auf den Planungstischen liegen.
Realisiert werden konnte die App durch die Förderung des Projektes „Digitale Lernlabore“ vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), eine Forschungseinrichtung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Die App wurde im Rahmen des Forschungsprojekts „Urban Data Lab“ entwickelt. Das Urban Data Lab soll kommunale Kompetenzen rund um die Themen Datenverwertung und -aufbereitung, Digitalisierung und Medien stärken.
Pilotprojekt im Bahnhofsviertel
Für das Pilotprojekt hat das Stadtplanungsamt ein Bauvorhaben ausgesucht, das in Form eines neuen Wohn- und Geschäftshauses an prominenter Stelle im Bahnhofsviertel entstehen soll. Bislang steht auf diesem Grundstück an der Ecke Kaiserstraße/Bleicherstraße eine ehemalige Tankstelle aus den 50er Jahren mit dem für die damalige Zeit so charakteristischen filigranen Flugdach, das bei der Neubebauung erhalten und zum Bestandteil der Architektur gemacht werden soll.
App-Inhalt wird kontinuierlich erweitert
Nach und nach soll diese App immer wieder mit neuen, prägnanten Bauvorhaben gefüttert werden, um sie zu einem dauerhaften Bestandteil der städtebaulichen Beteiligung werden zu lassen. „Zwar lässt sich das Bauwerk auch auf den heimischen Küchentisch projizieren, aber das richtige Potenzial dieser Anwendung zeigt sich erst vor Ort“, betont Stadtbaurat Dr. Sven Uhrhan. Alles, was man benötigt, ist ein Smartphone mit Kamera-Funktion. An der angegebenen Adresse des Bauvorhabens ist in der App ein optimaler Beobachtungspunkt markiert, um sich das geplante Gebäude durch die Smartphone-Kamera anzuschauen.
Kostenlose Nutzung
Das Programm lässt sich sowohl im App Store von Apple als auch im Google Play Store kostenlos herunterladen. Es enthält auch Hinweise zum geplanten Gebäude und natürlich eine Anleitung. Um die Möglichkeiten der gemischten Realität voll nutzen zu können, wird allerdings eine neuere Version des jeweiligen Beriebssystems empfohlen.
Zu finden sind die Apps unter:
https://apps.apple.com/de/app/gis4ol-ar/id1581372164
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.worldiety.stadtol.gis4olar&gl=DE