Auch nach sechs Tagen intensiver Suche gibt es bislang keine Hinweise über den Aufenthaltsort des vermissten achtjährigen Joe aus Oldenburg. Wie berichtet, war das Kind am vergangenen Freitag in den frühen Abendstunden bei der Polizei als vermisst gemeldet worden. Zeugen hatten Joe zuletzt im Stadtteil Donnerschwee gesehen.
Unmittelbar nach Eingang der Vermisstenmeldung hatten die Beamten Kontakt zu den Eltern des Jungen aufgenommen und Zeugen befragt. Zeitgleich veröffentlichte die Polizei eine Fahndung nach Joe, in die auch die umliegenden Polizeiinspektionen einbezogen wurden.
Mit Beginn der Öffentlichkeitsfahndung ging bei der Polizei eine Vielzahl an Hinweisen ein, die von den Beamten überprüft worden sind. Mit großem Kräfteansatz wurden in den vergangenen Tagen Bereiche rund um den Wohnort des Jungen im Oldenburger Stadtnorden sowie in verschiedenen weiteren Stadtteilen, bis hin in den nahen Landkreis Ammerland, durchsucht. Die Beamten der Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland wurden dabei von Angehörigen anderer Polizeidienststellen, externen Behörden und Institutionen wie Feuerwehren und Rettungsdiensten, aber auch privat organisierten Suchtrupps und freiwilligen Helferinnen und Helfern unterstützt. Die Suche nach Joe blieb bis zum jetzigen Zeitpunkt erfolglos. Deshalb wurde die ursprüngliche Annahme, das Kind könnte sich bewusst versteckt halten, in den vergangenen Tagen damit zunehmend unwahrscheinlich.
Von Anfang an erstreckten sich die Ermittlungen der Beamten in alle denkbaren Richtungen. Neben dem Vermisstenfall wurde auch ein Unglücksfall oder ein Gewaltverbrechen zu keinem Zeitpunkt ausgeschlossen.
Aufgrund des Hinweises eines Zeugen ergibt sich nunmehr der Verdacht, das Joe Opfer einer Straftat geworden sein könnte. Aus diesem Grund wurde seitens der Staatsanwaltschaft Oldenburg ein Ermittlungsverfahren gegen „Unbekannt“ eingeleitet. Dies eröffnet den Behörden weitere ermittlungstaktische Möglichkeiten wie zum Beispiel die Sicherung von Daten, die ansonsten unwiederbringlich verloren wären.
Neben den Ermittlungen der Moko „Ammer“ zum Hintergrund von Joes Verschwinden hat auch die Suche nach dem Kind oberste Priorität bei den polizeilichen Maßnahmen.
Aus diesem Grund arbeitet die Polizei zweigleisig: einerseits werden die Suchmaßnahmen in der Vermisstensache getroffen, die dafür extra eingerichtete Sonderorganisation bleibt zunächst bestehen. Andererseits werden – wie dargestellt – Ermittlungen wegen des Verdachts eines Verbrechens geführt.
Siehe auch:
Jeden Stein umdrehen – Joe aus Oldenburg weiterhin verschwunden