Die deutsche Industrie hat im Jahr 2024 insgesamt 3.343 Petajoule Energie verbraucht. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit. Damit stieg der Energieverbrauch der Industrie um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, allerdings ausgehend von einem niedrigen Niveau: In den Jahren 2022 und 2023 war der Verbrauch deutlich gegenüber dem jeweiligen Vorjahr zurückgegangen (2022: -9,1 Prozent, 2023: -7,8 Prozent), vor allem aufgrund deutlich gestiegener Energiepreise und damit einhergehenden Produktionsrückgängen insbesondere in den energieintensiven Industriezweigen.
Die wichtigsten Energieträger in der Industrie waren 2024 laut Destatis wie in den Vorjahren Erdgas (29,2 Prozent), Strom (21,1 Prozent), Mineralöle und Mineralölprodukte (16,5 Prozent) sowie Kohle (14,5 Prozent). Den weitaus größten Teil (89,5 Prozent) der im Jahr 2024 eingesetzten Energie verwendete die Industrie zur Strom- und Wärmeerzeugung, so die Statistiker. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich der Energieverbrauch in diesem Bereich um 0,7 Prozent.
Deutlich stärker stieg der Einsatz von Energieträgern als Grundstoff für Industrieprodukte wie Chemikalien, Düngemittel oder Kunststoffe. Die für diese Zwecke eingesetzten Energieträger machten zwar nur gut ein Zehntel (10,5 Prozent) des gesamten industriellen Energieverbrauchs im Jahr 2024 aus. Die hierfür eingesetzte Menge an Energieträgern stieg allerdings um 13,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die energieintensiven Industriezweige verbrauchten im Jahr 2024 nach starken Rückgängen in beiden Vorjahren (2022: -9,6 Prozent zum Vorjahr; 2023: -8,4 Prozent) wieder mehr Energie, so das Statistische Bundesamt. Mit rund 2.738 Petajoule war der Energieverbrauch hier um 3,2 Prozent höher als im Jahr zuvor (2023: 2.653 Petajoule). Damit entfielen 81,9 Prozent des gesamten industriellen Energieverbrauchs im Jahr 2024 auf diese Branchen (2023: 80,8 Prozent). Am stärksten stieg der Energieverbrauch in der Chemieindustrie (+7,1 Prozent) und der Mineralölverarbeitung (+5,4 Prozent).
Der größte Energieverbraucher unter den Industriezweigen war im Jahr 2024 laut Destatis erneut die Chemieindustrie mit einem Anteil von 27,9 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs, gefolgt von der Metallerzeugung und -bearbeitung mit 23,7 Prozent sowie der Mineralölverarbeitung mit 10,7 Prozent. In der Chemieindustrie wurden allerdings über ein Drittel der Energieträger (34,1 Prozent) als Ausgangsstoffe für chemische Produkte und damit nicht-energetisch eingesetzt. Damit lag der Anteil dort deutlich höher als in den anderen energieintensiven Branchen, etwa in der Metallerzeugung und -bearbeitung (0,7 Prozent).
Foto: via dts Nachrichtenagentur


























