Brüssel (dts) – Vergünstigtes Leasing könnte in Deutschland 800.000 Haushalten mit geringem Einkommen zu einem erschwinglichen E-Auto verhelfen und zugleich die E-Mobilität ankurbeln.
Das geht aus einer Analyse des europäischen Verkehrsverbands Transport & Environment (T&E) auf Basis von Daten des Öko-Instituts hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten. Europaweit hätte Deutschland demnach bis 2032 damit das größte Potenzial, durch das sogenannte Social Leasing auch Geringverdienenden den Umstieg auf klimafreundlicheres Autofahren zu ermöglichen.
„In Deutschland fördern wir aktuell vor allem E-Mobilität für Besserverdienende. Menschen, die den steigenden Kraftstoffpreisen am meisten ausgeliefert sind, profitieren bisher kaum“, sagte Susanne Goetz, Expertin für E-Mobilität bei T&E Deutschland, dem RND. Besonders im ländlichen Raum seien viele Haushalte auf ein Auto angewiesen. Social Leasing biete hier eine konkrete Lösung, um Menschen unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen. „Gleichzeitig profitiert unsere Autoindustrie und das Klima.“
In Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und Polen insgesamt könnten bis 2032 sogar bis zu drei Millionen Menschen auf E-Autos umsteigen, so die Analyse. Nationale Social-Leasing-Programme könnten EU-weit über Einnahmen aus dem EU-Emissionshandel finanziert werden, schlägt T&E vor. Die reduzierten Monatsraten für die Haushalte würden zwischen 130 und 215 Euro liegen.
Frankreich hat mit dem Konzept des vergünstigten Leasings für Geringverdienende bereits gute Erfahrungen gemacht: Als das Programm dort 2024 startete, war die Nachfrage so immens, dass das Kontingent nach wenigen Wochen schon vorzeitig ausgeschöpft war. Auch in Deutschland möchte die Koalition ein entsprechendes Programm auf den Weg bringen.
Foto: Elektroauto an einer Ladestation (Archiv), via dts Nachrichtenagentur