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Ausländer zahlen höhere Miete pro Quadratmeter als Deutsche

Wiesbaden (dts) – Ausländer zahlen durchschnittlich um 9,5 Prozent höhere Quadratmetermieten für ihre Wohnungen als Deutsche. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Ergebnissen des Zensus 2022 am Mittwoch mitteilte, betrug bei Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit die durchschnittliche Nettokaltmiete 7,75 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, bei Deutschen im Schnitt 7,08 Euro pro Quadratmeter.

Ein Erklärungsansatz für die höheren Durchschnittsmieten könnte die Wohnungsgröße sein: Ein Viertel (25 Prozent) der Ausländer wohnte 2022 in Wohnungen mit weniger als 60 Quadratmetern Wohnfläche, bei Deutschen waren es nur knapp jeder Achte (12 Prozent). Die durchschnittliche Nettokaltmiete für Haushalte in Wohnungen unter 60 Quadratmeter lag im Jahr 2022 bei 8,01 Euro und damit 15,6 Prozent höher als bei Haushalten in Wohnungen mit 60 oder mehr Quadratmetern (6,93 Euro).

Im Durchschnitt wohnten Ausländer auf einer Wohnfläche von 85,7 Quadratmetern, während Deutsche im Schnitt Wohnungen mit einer Wohnfläche von 109,6 Quadratmetern bewohnten. Mehrheitlich wohnten Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit zur Miete: Während 54 Prozent der Deutschen im Jahr 2022 im selbst genutzten Wohneigentum wohnten, traf dies nur auf gut ein Fünftel (22 Prozent) der Ausländer zu.

Dass Deutsche tendenziell länger bestehende Mietverhältnisse mit niedrigeren Mieten haben, scheidet den Statistikern zufolge als Erklärung für die Unterschiede aus. Zwar wohnten 22 Prozent der Ausländer weniger als ein Jahr an ihrer aktuellen Anschrift – gegenüber sieben Prozent der Deutschen. Und andersherum wohnten mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Deutschen zehn Jahre oder länger an ihrer Anschrift, während es bei Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit 20 Prozent waren. Aber auch nach Wohndauer aufgeschlüsselt zeigt sich: Ausländer zahlen durchschnittlich höhere Quadratmetermieten.

Insbesondere bei langer Wohndauer gibt es Unterschiede: Ausländer, die 20 Jahre oder länger an ihrer Anschrift wohnten, hatten durchschnittlich um 9,1 Prozent höhere Quadratmetermieten als Menschen mit deutschem Pass bei gleicher Wohndauer. Bei einer Wohndauer von 15 bis unter 20 Jahren betrug der Unterschied 5,9 Prozent, bei einer Wohndauer von zehn bis unter 15 Jahren 7,0 Prozent. Bei neueren Mietverhältnissen, die kürzer als ein Jahr bestanden, zahlten Ausländer 3,5 Prozent höhere Quadratmetermieten als Deutsche.

Auch der Wohnort erklärt die Differenz bei den Mieten nicht vollständig. Sowohl auf dem angespannten Wohnungsmarkt in Großstädten als auch in kleineren Gemeinden zahlten Ausländer höhere Quadratmetermieten als Deutsche. Während der Unterschied in Großstädten ab 100.000 Einwohnern 7,3 Prozent betrug, lag er in mittelgroßen Städten (50.000 bis unter 100.000 Einwohner) bei 6,6 Prozent, in kleineren Städten (10.000 bis unter 50.000 Einwohner) bei 9,3 Prozent und in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern bei 10,6 Prozent.

Foto: Hausfassade (Archiv), via dts Nachrichtenagentur