Berlin (dts) – Ein gutes Viertel der Deutschen zeigt sich einer neuen Umfrage zufolge offen für die Nutzung einer Solaranlage auf dem eigenen Balkon. Neun Prozent der Bundesbürger haben bereits eine Mini-Solaranlage in Betrieb, weitere 17 Prozent planen die Anschaffung eines Balkonkraftwerks, ist das Ergebnis einer Innofact-Befragung für das Vergleichsportal Verivox, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben) berichten.
Rund 21 Prozent der Befragten gaben an, keinen Platz für ein Balkonkraftwerk zu haben. 15 Prozent sagten, eine Mini-Solaranlage lohne sich für sie nicht. 19 Prozent der Befragten wollen grundsätzlich kein Balkonkraftwerk, weitere 19 Prozent haben sich noch nicht entschieden.
Ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 800 Watt kann Verivox-Angaben zufolge unter idealen Bedingungen jährlich rund 760 Kilowattstunden (kWh) Strom liefern. Werden davon 60 Prozent (456 kWh) selbst verbraucht, ergibt sich bei einem durchschnittlichen Kilowattstundenpreis von 34,7 Cent/kWh eine Ersparnis von rund 160 Euro pro Jahr, so das Vergleichsportal.
Die Anschaffungskosten für eine kleine Solaranlage dieser Größe für den Balkon liegen zwischen 500 und 800 Euro, für den Garten oder die Terrasse zwischen 400 und 700 Euro. „Die Anschaffungskosten haben sich in dieser Beispielrechnung nach zweieinhalb bis fünf Jahren amortisiert. Läuft die Anlage 20 Jahre, werden rund 3.160 Euro Stromkosten eingespart“, heißt es von Verivox.
Zum Teil wird der Kauf einer Balkonsolaranlage von einzelnen Bundesländern aber auch gefördert. Laut Verivox rechnet sich die Investition in eine solche Technik auch, wenn sie nicht optimal platziert werden kann. „Balkonkraftwerke lohnen sich oft auch dann, wenn die Idealbedingungen nicht erreicht werden, etwa weil die Ausrichtung nicht optimal ist oder ein Teil des produzierten Stroms nicht selbst verbraucht werden kann. Es dauert dann nur etwas länger“, sagte Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Entscheidend für den Ertrag der Anlage ist aber ausschließlich der Standort. Die beste Ausbeute an Sonnenenergie wird laut dem Fachmann erzielt, wenn der Balkon nach Süden ausgerichtet ist, die Module leicht geneigt montiert werden und kein Schatten auf die Solarmodule fällt. Wer dagegen einen Balkon nach Norden hat und die Module nur senkrecht aufstellen kann, dem drohen Einbußen: Dann werden laut Storck häufig weniger als ein Drittel des möglichen Ertrags erzielt.
Die Umfragedaten wurden laut Verivox vom Marktforschungsinstitut Innofact im März dieses Jahres unter 1.007 Personen erhoben.
Foto: Neubauten (Archiv), via dts Nachrichtenagentur