Schwerin (dts) – Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, schließt aus, sich für den SPD-Vorsitz zu bewerben. „Ich möchte nicht SPD-Vorsitzende werden“, sagte sie dem „Stern“.
Sie habe im September 2026 eine Landtagswahl zu gewinnen und wolle weiter Mecklenburg-Vorpommern regieren. „Ich will mein Land vor der AfD retten“, erklärte sie. Allerdings verlangte Schwesig eine personelle Erneuerung der Parteispitze: „Unabhängig davon müssen wir als SPD schon jetzt mitbedenken, wie wir uns in Richtung der nächsten Bundestagswahl neu aufstellen.“
In aktuellen Umfragen für die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern liegt die SPD deutlich hinter der AfD. Schwesig war bis 2019 stellvertretende Vorsitzende der SPD und gehört zum zentralen Team ihrer Partei bei den Koalitionsverhandlungen mit der Union.
Die Ministerpräsidentin, die zwischen 2013 und 2017 als Bundesfamilienministerin amtierte, begründete ihre Entscheidung für Schwerin auch mit den Nachteilen der Hauptstadtpolitik. „Daheim komme ich dazu, die Themen zu reflektieren und mit den Menschen zu reden“, sagte sie. Dagegen erscheine ihr Berlin mitunter „wie ein Raumschiff“ – weit weg von dem, was die Menschen bewege. „In der Bundespolitik muss man sich sehr viel Mühe geben, um bei den Leuten zu bleiben“, erklärte sie. Im Übrigen könne sie sich auch aus dem Amt der Ministerpräsidentin jederzeit in die Bundespolitik einschalten.
Aus Schwesigs Sicht ist die Affäre um die Stiftung, mit der die Gaspipeline Nordstream 2 vorangetrieben wurde, für sie endgültig ausgestanden. „Das Thema ist abgehakt“, sagte sie. Der vom Schweriner Landtag eingerichtete Untersuchungsausschuss habe bestätigt, was sie und ihre Landesregierung immer gesagt hätten. Es sei alles im Landtag und in der Öffentlichkeit bekannt gewesen. Man sehe heute, wie US-Präsident Donald Trump die Wirtschaft bedrohe. „Das hat er damals auch mit unseren Unternehmen gemacht, insbesondere mit dem Hafen Mukran“, sagte Schwesig. „Dagegen haben wir uns gewehrt.“
Foto: Manuela Schwesig (Archiv), via dts Nachrichtenagentur