Oldenburg. Wie bewegen sich die Oldenburgerinnen und Oldenburger durch ihre Stadt? Welche Verkehrsmittel bevorzugen sie? Antworten auf diese Fragen liefert die aktuelle Verkehrsbefragung „Mobilität in Städten – SrV 2023“, an der sich die Stadt Oldenburg erstmals beteiligt hat. Die Studie der TU Dresden erfasst bundesweit repräsentative Daten zur Mobilität in rund 500 Städten und Gemeinden. Die anonymisierte Auswertung für Oldenburg liegt nun vor und liefert wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige Verkehrsplanung.
Fahrrad klar auf Platz 1
„Anders als bei der letzten Befragung vor rund 15 Jahren ist das Fahrrad nun mit großem Abstand das meistgenutzte Verkehrsmittel in Oldenburg“, erklärt Stadtbaurätin Christine-Petra Schacht. Der motorisierte Individualverkehr (MIV) ist hingegen deutlich zurückgegangen. Auch der Fußverkehrsanteil hat erheblich zugenommen. „Das bestärkt uns in unserem Ziel, weitere Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr umzusetzen, wie sie im Mobilitätsplan Oldenburg 2030 vorgesehen sind“, so Schacht.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
Die Erhebung zeigt eine deutliche Verschiebung in der Modal-Split-Verteilung (Verkehrsmittelwahl) innerhalb der Stadt:
Modal Split im Binnenverkehr (Vergleich 2009 – 2023):
- Radverkehr: 47 % (2009: 43 %)
- Fußverkehr: 21 % (2009: 9 %)
- Motorisierter Individualverkehr (MIV): 28 % (2009: 43 %)
- ÖPNV (Bus): 4 % (2009: 5 %)
Verkehrsmittelwahl nach Altersgruppen
- Unter 15-Jährige: 54,2 % Fahrrad (klarer Spitzenreiter)
- 15–24-Jährige: 49,1 % Fahrrad (ÖPNV mit 10 % am höchsten)
- 25–44-Jährige: 38,7 % Fahrrad, 37,9 % Pkw
- 45–64-Jährige: 40,7 % Pkw (einzige Altersgruppe mit Pkw auf Platz 1)
- 65 Jahre und älter: 36,3 % Fahrrad, 35,8 % Pkw, 23,3 % Fußwege
Verkehrsmittelwahl nach Wegelänge
- Bis 1 km: 55 % zu Fuß, 36 % Fahrrad
- 1–3 km: 57 % Fahrrad, 25 % Auto, 15 % zu Fuß
- 3–5 km: 49 % Fahrrad, 35 % Auto, 7 % ÖPNV
- 5–10 km: 39 % Fahrrad, 53 % Auto
- Über 10 km: 86 % Auto, 9 % ÖPNV
Oldenburg bundesweit an der Spitze beim Radverkehr
Mit einem Radverkehrsanteil von 47 % liegt Oldenburg im bundesweiten Vergleich weit vorn. Trotz einer insgesamt guten Erreichbarkeit von ÖPNV-Haltestellen ist der Bus-Anteil weiterhin niedrig. Dr. Norbert Korallus, Leiter des Amtes für Klimaschutz und Mobilität, sieht jedoch Potenzial für eine stärkere ÖPNV-Nutzung, insbesondere auf mittleren und langen Strecken.
Hintergrund zur Studie „SrV 2023“
Die TU Dresden führt die Studie seit 1972 durch. Die Befragung 2023 umfasste 134 Untersuchungsräume mit über 280.000 Teilnehmenden. In Oldenburg wurden 5.761 Haushalte zufällig ausgewählt und kontaktiert, 2.026 Personen nahmen teil. Die Befragung erfolgte online oder telefonisch und bietet eine repräsentative Stichprobe.
PM/Stadt Oldenburg