Wiesbaden (dts) – Die von der deutschen Wirtschaft im Jahr 2023 eingesetzte Menge an fluorierten Treibhausgasen hat bei etwa 7,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten gelegen und ist somit im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Im Vorjahr hatte die eingesetzte Menge noch bei rund 7,0 Millionen Tonnen gelegen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.
Das Umweltbundesamt prognostizierte für Deutschland im Jahr 2023 insgesamt Treibhausgasemissionen in Höhe von 674 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten, was einem Rückgang von 10,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Demnach belief sich der Anteil der fluorierten Treibhausgase an allen Treibhausgasemissionen nach diesen Berechnungen im Jahr 2023 auf 1,4 Prozent.
Fluorierte Treibhausgase werden zum Beispiel als Kühlmittel in Klimaanlagen und Kühlschränken oder als Treibmittel zur Herstellung von Kunst- und Schaumstoffen verwendet. Der Einfluss der einzelnen Treibhausgase auf das Klima ist unterschiedlich stark. Als Vergleichsgröße dient das CO2-Äquivalent, das die Klimawirksamkeit von Kohlendioxid (CO2) mit einem Erwärmungspotenzial von eins beziffert. Fluorierte Treibhausgase können das Erwärmungspotential von CO2 um das Vielfache übersteigen.
Die Angabe in CO2-Äquivalenten drückt daher aus, mit wie viel Tonnen CO2 die Menge eines jeweiligen Treibhausgases umgerechnet zur globalen Erwärmung beitragen würde. Somit tragen die im Jahr 2023 rund 8.096 Tonnen von der Wirtschaft verwendeten fluorierten Treibhausgase potenziell so viel zur Erderwärmung bei wie 7,2 Millionen Tonnen CO2.
Von den insgesamt eingesetzten 8.096 Tonnen fluorierter Treibhausgase entfielen allein 2.007 Tonnen auf das Kältemittel R 1234yf (Tetrafluorpropen). Damit war es das am häufigsten eingesetzte fluorierte Treibhausgas. Es hat eine Klimawirksamkeit von einem CO2-Äquivalent. Das mit 1.843 Tonnen am zweithäufigsten eingesetzte Gas war R 134a (Tetrafluorethan). Diese Menge entsprach aufgrund seiner sehr hohen Klimawirksamkeit von 1.300 CO2-Äquivalenten 2,4 Millionen Tonnen CO2.
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