Berlin (dts) – Der Gründer des christlichen Kinder- und Jugendwerks „Die Arche“, Bernd Siggelkow, fordert von der Politik einen Kinderbeauftragten, der sich für die Bedürfnisse von Kindern einsetzt.
„Der muss auch beim Thema Bildung übergreifend mitreden können“, sagte Siggelkow dem Magazin „Eltern“ (12/2024). Das Bildungssystem müsse sich endlich an den Bedürfnissen der Kinder orientieren. Außerdem bräuchten Politiker Berater aus der Praxis und nicht nur Theoretiker, „die noch nie ein Kind gesehen haben“, so Siggelkow. „Ich muss unseren Politikern ehrlich sagen: `Was wir gerade machen, funktioniert nicht. Ihr lasst unsere Kinder vor die Hunde gehen.`“
Offiziell ist Bildung in Deutschland zwar kostenlos – doch wer das sagt, der hat aus Sicht des Arche-Gründers „keine Ahnung“. Natürlich sei Schule kostenlos, aber Bildung sei es nicht. „Ich kann als Bürgergeldempfänger in die Schule gehen und bekomme Schulbücher bezahlt. Aber wer zahlt meinen Kindern Dinge wie Nachhilfe?“ Eltern aus bildungsfernen Familien könnten ihren Kindern kaum in der Schule helfen.
Viele brauchten Unterstützung, um das Abitur – oder um es überhaupt aufs Gymnasium – zu schaffen. „Nur etwa fünf Prozent der Kinder von Bürgergeldbeziehern machen Abitur. Man kann natürlich auch ohne Abitur einen Beruf erlernen. Aber die Chancen auf eine höhere Ausbildung sind eben schlechter als bei Kindern von Familien, die sich Nachhilfe oder Privatlehrer leisten können.“
Foto: Zwei Kleinkinder bei Herbstanfang (Archiv), via dts Nachrichtenagentur