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Israelischer Botschafter weist Völkermord-Vorwürfe zurück

Berlin (dts) – Der israelische Botschafter Ron Prosor sieht die Verantwortung für die vielen toten Zivilisten in Gaza bei der Hamas. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) sagte Prosor: „Unsere Staatsräson ist es nicht, die Palästinenser zu vernichten. Es ist aber Staatsräson der Hamas, uns zu vernichten. Das ist der Unterschied. Wenn wir einen Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung hätten vollziehen wollen, wäre der Krieg in zwei Tagen beendet gewesen.“

Prosor wies die Kritik an hohen Opferzahlen in der palästinensischen Zivilbevölkerung zurück. „Ich frage mich, was ein verhältnismäßiges Vorgehen sein soll. Wir greifen im Gegensatz zur Hamas keine Zivilisten an“, sagte Prosor. Er räumte zwar ein, dass es Opfer in der palästinensischen Zivilbevölkerung gebe. „Aber dafür tragen nicht wir, sondern die Hamas die Verantwortung, weil sie Zivilisten als Schutzschilde für ihre Terroraktivitäten benutzen“.

Der israelische Botschafter sieht sein Land nach der internationalen Kritik am Vorgehen der israelischen Armee in Gaza auf sich allein gestellt. „Wir werden unser Schicksal allein entscheiden. Wir müssen die Infrastruktur der Hamas und ihre Führung beseitigen, damit wir etwas Neues aufbauen können. Bevor wir das nicht geschafft haben, haben wir keine Chance auf Frieden. Wer Frieden will, muss uns dabei unterstützen.“

Der Botschafter bezeichnete es als „wichtigen Erfolg“, dass die Hamas schon jetzt weniger Fähigkeiten hätte, „ihre Ideologie in die Tat umzusetzen“. Ziel sei weiterhin, die Infrastruktur der Hamas zu zerschlagen. Wenn das gelungen sei, sei er hoffnungsvoll, dass es Frieden geben könne zwischen Israelis und Palästinensern. „Ich bin optimistisch, wenn wir die Infrastruktur der Hamas zerstört haben. In Deutschland hat man es doch auch geschafft: Die Denazifizierung und der Wiederaufbau konnten anfangen und erfolgreich sein, als die Nationalsozialisten besiegt waren und keinen Einfluss mehr im öffentlichen Leben hatten“, sagte er.

Foto: Ron Prosor (Archiv), via dts Nachrichtenagentur