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Vertrauliche und kostenlose Beratung für psychisch Erkrankte und ihre Angehörigen

Themenbild: Pixabay

Oldenburg. Der nicht-ärztliche Psychosoziale Krisendienst feiert sein 25-jähriges Bestehen. Etwa 120 bis 150 Menschen nutzen jedes Jahr den Dienst des Gesundheitsamtes der Stadt Oldenburg. Die Mitarbeitenden sind sowohl telefonisch als auch persönlich vor Ort erreichbar, auch Hausbesuche sind möglich. Zur Bilanz nach 25 Jahren stellt Dr. Peter Orzessek vom Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Oldenburg fest: „Ein Aspekt der Hilfe lässt sich nicht wirklich in Zahlen ausdrücken. Durch Gespräche mit Betroffenen wissen wir, dass es viele Menschen in schwierigen Situationen schon entlastet, den Krisendienst anrufen oder aufsuchen zu können, wenn es nicht mehr geht. Dieser Gedanke stabilisiert sie und unterstützt dabei, mit ihren eigenen Ressourcen zu versuchen, diese für sie schwierige Situation zu meistern.“

Geleistet wird der vertrauliche und kostenlose Dienst durch professionelle Kräfte aus den Bereichen Psychologie, Sozialarbeit und Gesundheits- und Krankenpflege, die hauptamtlich alle im psychiatrischen Berufsfeld arbeiten. Sozialdezernentin Dagmar Sachse dankt den Mitarbeitenden für ihren Einsatz – und blickt in die Zukunft: „Danke für 25 Jahre Dienst am Menschen. Sie alle geben mit ihrer Arbeit Hoffnung in akuten Krisenfällen und zeigen Auswege aus scheinbar aussichtslosen Situationen. Diese Arbeit ist von unschätzbarem Wert für eine Gesellschaft – und besonders für jede und jeden Betroffenen und die Angehörigen. Herausfordernd wird sein, das geschätzte Erfahrungswissen der langjährigen Kolleginnen und Kollegen zu sichern und gleichzeitig neue Mitarbeitende zu gewinnen.“

Vom Modellprojekt zum festen Bestandteil

Der nicht-ärztliche Psychosoziale Krisendienst startete Ende Januar 1999 zunächst als Modellprojekt der Universität Oldenburg und der Stadt Oldenburg. 25 Jahre später ist der Krisendienst aus der psychosozialen Versorgungslandschaft der Stadt Oldenburg nicht mehr wegzudenken. Ein vergleichbares Angebot gab es in Niedersachsen damals nur in Hannover. Über einen Landeszuschuss, den die Stadt nach dem Niedersächsischen Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen für psychisch kranke Menschen erhalten hatte, konnte das Projekt anfänglich finanziert werden. Die Universität übernahm zunächst die Trägerschaft und mit Prof. Dr. Gottwald die Begleitforschung, während die Organisation des Krisendienstes über den Sozialpsychiatrischen Dienst erfolgte. Was als Modellprojekt startete ist nun ein fester Bestandteil eines vertraulichen und kostenlosen Beratungsdienstes der Stadt Oldenburg.

Wer kann das Angebot nutzen?

Der nicht-ärztliche Psychosoziale Krisendienst der Stadt Oldenburg ist begrenzt auf das Stadtgebiet Oldenburg und richtet sich an Wochenenden und Feiertagen an psychisch kranke oder seelisch behinderte Menschen in Krisensituationen, an Menschen in einer selbstmordgefährdeten Situation oder in akuten Lebenskrisen sowie an deren Angehörige und das soziale Umfeld. Die kostenlosen Beratungen unterliegen der Schweigepflicht.

Wo und wie erhalten Betroffene und Angehörige Hilfe?
Anders als bei den meisten Hilfeanbietern ist der Psychosoziale Krisendienst freitags, an Wochenenden und Feiertagen erreichbar, sodass Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihren Angehörigen auch zu diesen Zeiten geholfen werden kann.

Zu erreichen ist der Psychosoziale Krisendienst freitags von 15 bis 18 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 13 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer 0441 235-8626 oder in seinen Räumen im Gesundheitsamt in der Industriestraße 1 b in Oldenburg. Mehr Informationen gibt es auf der städtischen Website unter www.oldenburg.de/psychosozialer-krisendienst ». Dort gibt es auch einen Flyer mit einer genauen Wegbeschreibung.

PM/Stadt Oldenburg