Berlin (dts) – Die frühere Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht unterstützt den Vorschlag von FDP-Vize Kubicki nach einer Migrantenquote in Stadtvierteln. „Den Ansatz finde ich völlig richtig, wobei die 25 Prozent in den meisten ärmeren Wohngebieten dieses Landes längst überschritten sind“, sagte Wagenknecht am Mittwoch dem TV-Sender „Welt“.
„Wir haben viele Wohngebiete – und das ist ein echtes Problem – wo ein Anteil von 60, 70 Prozent ist. Wo dann, wenn in den Schulen die ersten Klassen starten, zwei Drittel der Kinder kein Deutsch können. Dadurch sinkt natürlich das Lernniveau. Das ist eines unserer Hauptprobleme im Bildungswesen.“
Wenn man die Quotenidee etwa nach dem Beispiel Dänemarks wirklich umsetzen wolle, brauche es dafür allerdings auch entsprechende Wohnungen, so Wagenknecht: „Das heißt auch, dass es dann auch bezahlbaren Wohnraum woanders für diese Familien geben muss.“ Grundsätzlich müsse man der Bildung von Parallelgesellschaften entgegenwirken, findet Wagenknecht: „Ich finde, dass wir ernsthaft darüber nachdenken müssen, was wir gegen Parallelgesellschaften unternehmen. Die beginnen sich zu entwickeln; wir haben es auf den Demonstrationen erlebt. Da sieht man es dann plötzlich auf der Straße, wenn das Kalifat in Deutschland gefordert wird. Vorher sieht man es nicht, weil die ja in ihren – das ist ja das Wesen von Parallelgesellschaften – in den Wohngebieten unter sich sind. Aber ich finde, wir können das nicht zulassen, dass islamistische Milieus in Deutschland entstehen, weil das nicht in unser Land passt.“
Foto: Sahra Wagenknecht (Archiv), über dts Nachrichtenagentur