London (dts) – Nach dem vermutlichen Tod des russischen Söldnergruppen-Chefs Jewgeni Prigoschin geht der in London lehrende Politikwissenschaftler und Terrorexperte Peter Neumann zwar von großer Unzufriedenheit unter den Söldnern aus, aber von geringer Gefahr für Kremlchef Putin. „Prigoschin war für die Wagner-Söldner nicht nur ein Chef, der ihr Einkommen gezahlt hat, sondern eine extrem charismatische Figur“, sagte Neumann der „Rheinischen Post“ am Donnerstag.
Man wisse von ehemaligen Angehörigen der Truppe, wie Prigoschin verehrt wurde und was es für einzelne Söldner bedeutet habe, ihm persönlich zu begegnen. Doch seien die Söldner vermutlich nicht so organisiert, dass das für Putin bedrohlich werden könnte. „Vielmehr hat Putin seinen ernsthaften Gegnern nun signalisiert, dass Aktionen gegen ihn unter allen Umständen tödliche Konsequenzen haben“, so Neumann. Es dürfte seiner Ansicht nach lange dauern, bis Leute aus seinem Umfeld es noch einmal wagen würden, Putins Herrschaft anzugreifen.
„Ich sehe Putins Position deutlich gestärkt“, sagte Neumann.
Foto: Kreml (Archiv), über dts Nachrichtenagentur