Oldenburg. Der Wohnungsbau in Oldenburg bewegt sich weiter auf einem hohen Niveau: 2022 wurden insgesamt 386 Gebäude mit 1.031 Wohnungen fertiggestellt – gegenüber 326 Gebäuden mit 1.012 Wohnungen in 2021.
„In den letzten zehn Jahren, seit 2012, wurden insgesamt 11.422 Wohnungen errichtet, das sind durchschnittlich 1.040 pro Jahr. Dem stetigen Bevölkerungszuwachs in Oldenburg wird damit Rechnung getragen. Der Bedarf gerade nach bezahlbarem Wohnraum ist allerdings weiter hoch, weswegen wir die Mittel für das Wohnungsbauförderprogramm in 2023 noch einmal deutlich aufstocken wollen“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.
Mehr als die Hälfte aller neuen Wohnungen in Mehrfamilienhäusern
In 285 Einfamilienhäusern (EFH) wurden 332 Wohnungen fertiggestellt. Bei dieser Statistik wird unter „Einfamilienhäuser“ jedoch nicht nur das typische freistehende Einfamilienhaus (161 Wohnungen) verstanden, sondern auch die Wohnungen der rund 37 Doppelhäuser (75 Doppelhaushälften mit 96 Wohnungen) und der Reihenhäuser (16 Reihenhausanlagen mit insgesamt 75 Wohnungen) werden mit einbezogen. Zusätzlich wurden 91 Mehrfamilienhäuser (MFH) fertiggestellt – ein deutlicher Anstieg gegenüber 2021 mit 66 Mehrfamilienhäusern. Das Verhältnis der Gebäude verändert sich gegenüber dem Vorjahr damit leicht zugunsten der Einfamilienhäuser, die 76 Prozent der errichteten Gebäude ausmachten, während Mehrfamilienhäuser 24 Prozent der Gebäude darstellen (2021: etwa 80 Prozent EFH und 20 Prozent MFH).
Weiterhin ist mit 580 Wohnungen die deutliche Mehrheit der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern entstanden, gegenüber 332 Wohnungen in Einfamilienhäusern. Durch Erweiterungen oder Umbau wurden 39 Wohnungen geschaffen. Einen starken Anstieg von 10 auf 80 verzeichnete die Anzahl der Wohnungen in Wohn- und Geschäftshäusern. Deutlich gesunken ist dagegen die durchschnittliche Anzahl an Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus: Nachdem sie mit 9,8 Wohnungen je Gebäude in 2021 den höchsten Durchschnittswert der letzten zehn Jahre erreicht hatte, wurden in 2022 im Schnitt 6,4 Wohnungen pro Mehrfamilienhaus geschaffen. Im Jahr 2022 wurden somit 56 Prozent der Wohnungen im Mehrfamilienhausbau, 32 Prozent der Wohnungen im Einfamilienhausbau und 12 Prozent durch Um- und Anbau beziehungsweise in Wohn- und Geschäftshäusern fertiggestellt.
Wohnbauflächenkataster: Plus von 16 Prozent
95 Bauanträge und Mitteilungen betrafen Reserveflächen des Wohnbauflächenkatasters (WFK). Auf diesen Flächen wurden 222 Wohnungen errichtet. Entsprechend dem WFK sollten hier 144 Wohnungen gebaut werden. Damit zeichnet sich die Tendenz weiterhin ab, dass auf den Flächen des Wohnbauflächenkatasters mehr Wohnungen entstehen. Hintergrund sind hier die zwischenzeitlich veränderten Entwicklungen auf den Wohnungsmärkten.
Neubau: Durchschnittlich 4,7 Wohnungen auf Abrissflächen
Bei 283 Bauanträgen und Mitteilungen fand bei 128 Flächen zuvor ein Abriss statt. Auf diesen leergeräumten Flächen wurden 110 Einfamilienhäuser mit insgesamt 130 Wohnungen und 73 Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 513 Wohnungen errichtet. Auffällig ist, dass rund 88 Prozent der in 2022 fertiggestellten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern auf Flächen mit vorherigem Abriss entstanden. Das stellt den höchsten Wert der letzten zehn Jahre dar. Insgesamt entstanden auf leergeräumten Flächen 183 Gebäude mit 643 Wohnungen. Das bedeutet, dass auf den Abrissflächen im Jahr 2022 durchschnittlich 5 Wohnungen errichtet wurden. Auch dieser durchschnittliche Wert ist in den letzten Jahren stetig angewachsen und spiegelt den Trend einer stärker verdichteten Bauweise auf zuvor leergeräumten Flächen wider.
Wohnungsbauförderung stark nachgefragt
Über das städtische Wohnungsbauförderungsprogramm konnten in 2022 Bauvorhaben mit 52 Wohnungen mit einem Fördervolumen von insgesamt 909.900 Euro genehmigt werden. In 2023 stehen neben einer Ermächtigungsübertragung aus dem Jahr 2022 von circa 1,4 Millionen Euro weitere 500.000 Euro zur Verfügung, die entweder verausgabt oder bereits per Bescheid gebunden sind. Aufgrund der hohen Nachfrage ist geplant, die Fördermittel für das Jahr 2023 um weitere 840.000 Euro aufzustocken. Nötig ist dafür ein Ratsbeschluss, der in der Sitzung vom 26. Juni angestrebt wird. Damit könnten alle vorliegenden Anträge der Wohnungsbauförderung bewilligt werden.
PM/Stadt Oldenburg