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Diskussion über Klimaneutralität an der VHS Oldenburg

Oldenburg. Unter der Überschrift „Über Klimaneutralität hinausdenken: national – international – fair“ diskutierten am vergangenen Donnerstag Sibylle Eck (Projektleiterin EU-Taxonomie der EWE), Kai Wehnemann (Umweltbundesamt), Susanne Menge MdB (Bündnis 90 / Die Grünen) und Sonja Manderbach (Aktivistin bei „Letzte Generation“ und „Extinction Rebellion“) an der VHS Oldenburg. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Vorsitzenden der Europäischen Föderalisten Oldenburg, Peter Meiwald. Gefördert wurde sie vom Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems.

Aktivistin Manderbach machte dabei wiederholt deutlich, dass die Proteste der „Letzten Generation“ aus ihrer Sicht unverzichtbar seien, um die Gesellschaft aufzurütteln. Ihre Organisation sei eine Art „Feueralarm“, der auch auf die Rechte der vom Klimawandel Betroffenen aufmerksam machen möchte, die noch nicht wahlberechtigt seien. Dazu gehörten etwa Minderjährige oder Ungeborene. Auch sei es an der Gesellschaft, die „Komfortzone“ zu verlassen und radikale Wege zu gehen.

Zuvor hatte Kai Wehnemann aus Sicht des Umweltbundesamtes den Fortschritt Deutschlands beim Klimaschutz dargestellt. Die neue Regierung, so Wehnemann, tue zwar deutlich mehr für den Klimaschutz als die vorherige. Allerdings würden insbesondere im Bereich Verkehr die Ziele weiter verfehlt: „Es gibt also durchaus Grund für Optimismus – außer, wenn man auf den Verkehrssektor blickt“. Die Bundestagsabgeordnete Menge kritisierte die Organisation des politischen Betriebes in Berlin und machte die Arbeitsweise des Bundestages und der Ministerien für den fehlenden Fortschritt mitverantwortlich. So arbeiteten Ministerien wie das Wirtschafts-, Umwelt- und Verkehrsministerium oft eher gegen- als miteinander. Dies müsse sich ändern.

Sybille Eck vom regionalen Energieversorger EWE berichtete vom Engagement ihres Unternehmens im Bereich der Erneuerbaren Energien. So baue das Unternehmen vermehrt Windparks und werde künftig keine neuen Gasheizungen installieren lassen, auch nicht bei Kundinnen und Kunden. Auch Eck sah indes den Ball im Spielfeld der Politik: „Wenn die Genehmigungsverfahren schneller würden, könnten wir auch viel schneller arbeiten und die Windenergie sowie die Elektro-Ladeinfrastruktur schneller ausbauen.“

Im Anschluss an das Panel diskutierten die vier Expertinnen und Experten mit Gästen aus dem Publikum. Hierbei wurde deutlich, dass man sich bei der Dringlichkeit stärkerer Klimaschutzmaßnahmen einig ist, während insbesondere die Wege und die politischen Einzelmaßnahmen weiterhin umstritten bleiben.