Oldenburg. Lange mussten ihre Untertanen in Oldenburg auf sie warten: Franziska Giffey – die seit dem bislang letzten „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ im Jahr 2020 amtierende Kohlkönigin der Stadt – stattete ihrem Reich am Samstag, 3. Dezember, den erhofften und wegen der Corona-Pandemie bisher verwehrten Besuch ab.
„Endlich kann ich mein Versprechen, die Stadt zu besuchen, einlösen“, freute sich Berlins Regierende Bürgermeisterin. Umso schneller wuchs der Regentin ihr Kohlvolk beim persönlichen Kennenlernen nun ans Herz. „Ich bin sehr beeindruckt von dem, was ich gesehen habe“, zeigte sich die 44-jährige Sozialdemokratin am Ende des Tages begeistert. Stationen ihrer Visite waren der neu entstehende Stadtteil auf dem ehemaligen Fliegerhorst, das mehrfach ausgezeichnete DRK-Begegnungszentrum „Kaiser 19“ sowie das ehrwürdige Alte Rathaus. Dazwischen lag – ganz volksnah – ein Bummel durch die prall gefüllte Innenstadt. Den Schlusspunkt setzte der Gang über den nicht minder stark frequentierten Lamberti-Markt.
Der Besuch im DRK-Begegnungszentrum passte zu dem, was Franziska Giffey im März 2020 in ihrer Antrittsrede als Kohlkönigin – damals noch als Bundesfamilienministerin – als Auftrag für die Zukunft postuliert hatte: „Dass wir uns um die Menschen kümmern müssen, die Hilfe brauchen.“ Daran erinnerte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, als sich die scheidende Kohlregentin im Alten Rathaus ins Goldene Buch der Stadt eintrug. Krogmann dankte der Rekord-Kohlkönigin zudem für ihre Treue und Ausdauer.
Die Königswürde muss Giffey nun bald abgeben. Die 64. Auflage der Traditionsveranstaltung in der Hauptstadt ist für Montag, 6. Februar 2023, geplant. Dann endet auch die bislang längste Regentschaft – „es war mir eine große Freude“, resümierte Berlins Regierende Bürgermeisterin.