Oldenburg. In Senthuran Varatharajahs aktuellem Roman „Rot (Hunger)“ geht es um Einsamkeit, um die Sehnsucht nach Nähe und um die Sprache der Liebe. Am Sonntag, 4. Dezember, stellt Senthuran Varatharajah seinen Roman in einer Lesung und im Gespräch mit Literaturwissenschaftlerin Sabine Kyora vor. Damit tritt er als dritter Autor die Lesereise um den Preis der LiteraTour Nord 2022/23 an. Die Veranstaltung im Musik- und Literaturhaus Wilhelm13 beginnt um 11 Uhr. Der Eintritt kostet 12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Karten können per E-Mail an literaturhaus@stadt-oldenburg.de reserviert werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.literaturhaus-oldenburg.de.
Über das Buch
„Rot (Hunger)“ kreist um die Einsamkeit des Körpers, um unseren Hunger nach Liebe und auch um unsere Sprache der Liebe. „Varatharajahs Sprache selbst ist dabei so lyrisch wie unerbittlich: Sie lebt von atmosphärisch dichten und intensiven Bildern, doch das Zepter hat eine philosophische Strenge. Das macht ‚Rot (Hunger)‘ zu einer Grenzerfahrung und einem literarischen Ereignis,“ meint Rezensentin Claudia Kramatschek (Deutschlandfunk Kultur).
Varatharajah zeigt: Unsere Sprache der Liebe ist eine kannibalische Sprache. Wir sagen: Ich habe Dich zum Fressen gern. Ich will Dich auffressen. In „Rot (Hunger)“ erzählt der Schriftsteller zwei Geschichten, die zu einer werden. Die Geschichte eines Jahres des aus Sri Lanka stammenden Ich-Erzählers Senthuran, nach einer Trennung, und die Geschichte eines Tages, dem 9. März 2001, an dem A in seinem Haus in Rotenburg, wie zuvor vereinbart, B tötet, zerteilt und Teile von ihm isst.
Mit lyrischer Intensität und philosophischer Strenge erzählt „Rot (Hunger)“ davon, dass der Mensch, den wir lieben, immer zu weit entfernt ist. Und davon, dass er immer fehlt, auch wenn er vor uns steht. „Das ist eine Liebesgeschichte.“ Dieser Satz ist dem Roman vorangestellt. Einen „aphoristischen Liebesroman“ nennt Birthe Mühlhoff ihn in der Süddeutschen Zeitung.
Über den Autor
Senthuran Varatharajah, geboren 1984 in Jaffna, Sri Lanka, studierte Philosophie und evangelische Theologie in Marburg, Berlin und London. 2016 erschien sein Debütroman „Vor der Zunahme der Zeichen“, der mehrfach ausgezeichnet wurde. Senthuran Varatharajah lebt in Berlin.
Die Lesung wird vom Literaturhaus in Kooperation mit der Buchhandlung Thye und der Carl von Ossietzky Universität veranstaltet.