Bei der ACP Therapie („Autolog Conditioniertes Plasma“) handelt es sich um ein Verfahren der Eigenbluttherapie. Autolog bedeutet dabei „eigenes“, conditioniert „aufbereitetes“. Das Plasma ist die eigentliche „Blutflüssigkeit“ – Träger der Blutzellen, Nährstoffe, Hormone und Proteine. Bei der ACP Therapie wird dem Patienten eigenes Blut entnommen und mechanisch aufbereitet wieder injiziert. Dies fördert die Selbstheilungskräfte des Körpers.
Welche Beschwerden lindert eine ACP-Therapie?
Die Eigenbluttherapie wird zunehmend von Orthopäden eingesetzt, um den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Bei diesen Krankheiten und Verletzungen hilft die ACP-Therapie:
- verschleißbedingte Gelenkbeschwerden in den Anfangsstadien (Arthrose I-III)
- genetisch bedingte Veranlagung zu Veränderungen in der Knorpelstruktur
- Sehnenentzündungen durch Fehlbelastung („Mausarm“/RSI Syndrom)
- Sportverletzungen, wie ein Bänderriss durch biomechanische Überlastung
- Frische Muskelverletzungen durch einen Unfall
Patienten mit diesen Symptomen können wirkungsvoll behandelt werden, ihre Lebensqualität wird in wenigen Wochen spürbar verbessert, da die Schmerzen nachlassen und Mobilität sowie Belastbarkeit der betroffenen Region wieder zunehmen. Dies schneller, als bei einem „normalen“ Heilungsprozess. Wie kann es aber sein, dass so aufbereitete, eigene Blutbestandteile die verletzte Stelle schneller heilen lassen?
Die Wirkstoffe bei der ACP-Therapie
Durch das Zentrifugieren des entnommenen Blutes werden die Bestandteile separiert, die für die ACP-Therapie wirkungsvoll sind. Die für diesen Zweck unbrauchbaren Bestandteile, wie Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und die Erythrozyten (rote Blutkörperchen), setzen sich an der äußeren Wand der Spritze ab.
Wichtigster Bestandteil für die Therapie sind die verbliebenen Blutplättchen, die Thrombozyten. Sie sind im Körper hauptsächlich für die Blutgerinnung zuständig und sorgen für den Wundverschluss. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass sich durch das ACP-Verfahren neben erhöhter Thrombozyten-Zahl auch die Konzentration der Faktoren erhöht, die Reparaturprozesse auslösen.
Durch die hohe Konzentration der Thrombozyten findet eine verstärkte Produktion von Hyaluronsäure statt. Diese ist wiederum ein Hauptbestandteil des Bindegewebes, das wie ein Netz Muskeln und Knochen umhüllt. Das Wasserbindevermögen der Hyaluronsäure sorgt dafür, dass Bindegewebe straff und elastisch bleibt und die Gelenkflüssigkeit „viskos“ bleibt, so dass sie ihre Funktionen, wie Schmieren, Dämpfen und Filtern, erfüllen kann.
Die Aufbereitung des Eigenblutes
Die gesamte Prozedur dauert etwa 15-30 Minuten und ist nicht schmerzhaft – im Gegensatz zu Eigenbluttherapien, bei denen die Bestandteile des Blutes chemisch getrennt, oder körperfremde Wirkstoffe hinzugegeben wurden.
Etwa 15 ml Blut werden mittels einer Doppelkammerspritze entnommen. Die Trennung der Blutbestandteile erfolgt mittels einer Zentrifuge, in die die gefüllte Spritze eingesetzt wird. Die Zentrifuge schleudert die unerwünschten Blutbestandteile an die Außenwand. Das verbliebene Blutplasma sammelt sich im Inneren einer zweiten Kammer und kann unmittelbar danach verspritzt werden.