Die Klappstuhltage umfassen ein Programm von Artistik über Jazz, Pop- und Elektromusik bis hin zu Kunstaustellungen in der Oldenburger Innenstadt. Die Veranstaltungen sind so vielfältig, dass sie kaum in einen Rahmen passen, „deswegen auch die Klappstuhltage, weil die Klappstühle vermutlich das Einzige sein werden, was diesen bunten Haufen rahmt und in ein gutes Gerüst steckt“, erklärt Jannik Kirchner. Entstanden sei das Projekt durch Zufall, fügt Bea Bader hinzu: „wir sind unabhängig voneinander über eine Bundesförderung gestolpert“, die diesen Sommer lokale Open-Air- und Newcomer-Formate fördert.
Über den Antrag bei der Stadt hätten sich „ganz viele verschiedene Leute zusammengeschlossen aus verschiedenen Kreisen und daraus ist ein bunter Haufen entstanden, der gerade richtig deftig was auf die Beine stellt“, verrät Jannik Kirchner.
Die Bundesförderung ist zugesagt und die Klappstuhltage sind „absolut netzwerk- und absolut zukunftsmäßig gedacht“, so Kirchner, „um Menschen, die Lust haben, in den nächsten Jahren was zu bewegen mit Ressourcen und Kompetenz zu unterstützen, sodass es auch nach den Corona-Förderungen Möglichkeiten gibt, in der Stadt Kulturangebote zu realisieren, die nicht zwangsläufig dick finanziert sind.“
Dieses Jahr ermöglicht die Kulturförderung des Bundes mit 500.000 Euro das breit gefächerte Programm der Klappstuhltage, in den nächsten Jahren wird das anders sein. „Das letzte Jahr hat gezeigt, dass Kultur auch einen bestimmten Wert haben muss und den auch braucht, damit Menschen das machen und fortwährend machen und nicht in Großstädte gehen“, meint Kirchner. Ziel der Kooperation sei es, die lokale freie Kultur auch nach diesem Jahr weiter zu unterstützen: „Wir wollen das als Startenergie nutzen, um in der Kulturlandschaft in Oldenburg auch langfristig nachhaltig anders zu arbeiten, als es bislang der Fall war“, erklärt Bader.
Auf die beinahe täglich wechselnden Regeln und Verordnungen seien die Klappstuhltage, Kirchner zufolge, mit einem „größtmöglichen Sicherheitsanspruch“ vorbereitet. Daher werde es durchgehend verpflichtend sein, eine vollständige Impfung oder ein negatives Testergebnis nachzuweisen. „Aus unserer Sicht ist das ein relativ niedriger Preis dafür, dass wir diesen Sommer so machen können“, sagt Jannik Kirchner, „aber natürlich hoffen wir, dass wir in Richtung September irgendwas stehend und tanzend machen können“.
Beim Sicherheitskonzept soll wie beim Programm an alle gedacht werden. Daher gebe es einen umfassenden Wertekatalog. Kirchner erklärt: „Wir wollen dafür sorgen, dass es nicht ausgrenzend oder unangenehm für irgendwelche Personengruppen wird“. „Und vor allem sicher“, ergänzt Bader.
Am 17. Juni starten die Klappstuhltage mit dem Neuland Festival – „da geht es um Artistik und nicht um klassischen Zirkus, das ist ganz wichtig“, unterstreicht Kirchner. Danach gibt es den ganzen Sommer über auf den Wiesen, in der Innenstadt und auf den Dächern Oldenburgs Kunst, Kultur, Performance und Musik. Zum Abschluss im September gibt es „drei Tage Elektro zum Tanzen oder Fußwippen und Kopfnicken, mal gucken“, lächelt Bader. Wo die Veranstaltung stattfindet, sei allerdings noch nicht spruchreif.
Mehr Informationen zu den Oldenburger Klappstuhltagen gibt es unter: www.klappstuhltage.de.