Seit über einem Jahr ist es still im Oldenburgischen Staatstheater. Coronabedingt musste es im März letzten Jahres seine Türen schließen. Seit über einem Jahr sind die Künstler:innen nicht mehr vor Menschen aufgetreten – jedenfalls nicht live.Doch heute war wieder Leben im kleinen Haus. Es wird gefeiert: 175 Jahre Deutscher Bühnenverein. 1846 wurde der DBV gegründet – in Oldenburg – und vertritt seitdem über 430 Theater und Rundfunkanstalten. Zur Feier des Tages kam auch hoher Besuch: Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident der Bundesrepublik. Auch der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler (CDU), war zu Gast.
Der Festakt begann um 17:00 Uhr und endete gegen 19:00 Uhr. Ein buntes Programm von Ballett und Schauspiel, aber auch eine Podiumsdiskussion und die Rede von dem Bundespräsidenten füllten die zwei Stunden. Das Thema, das sich durch das Programm zog, war die Zukunft des Theaters.
In seiner Rede stellte Steinmeier fest: “Kultur ist […] Grundbedingung für Demokratie”. Eine Gesellschaft höre auf zu existieren ohne diesen öffentlichen Raum. Er räumte ein, dass die Politik in dem vergangenen Jahr fehlbar und kritikwürdig gewesen sei und er habe Verständnis für jede Form der Kritik. Auch für “Sarkasmus von Schauspielern, die sich dagegen wehren, dass ihnen die Existenzgrundlage entzogen” werde. Ein Virus habe in die Regie gepfuscht. Der Deutsche Bühnenverein habe die Priorität erkannt: Es geht um die Rückgewinnung der Kontrolle. Und er verlange daher auch zu Recht nach einer klaren Öffnungsperspektive.
