Waldbesetzung im Ammerland: Protest gegen die A20
Am Wochenende verkündeten Klimaaktivist:innen, dass sie ein Waldstück in der Nähe von Wiefelstede besetzt haben. Mit der Aktion wollen sie laut eigenen Aussagen gegen den geplanten Neubau der A20 protestieren. Diese soll in den kommenden Jahren gebaut werden und Nord-West Niedersachen mit den Ostsee-Anrainerstaaten verbinden.
Allerdings gibt es viel Kritik an dem Projekt. Der BUND beklagte etwa Anfang des Jahres, dass „der Bau der A20 nicht nur klimaschädlich und naturzerstörend, sondern auch ein volkswirtschaftliches Desaster“ sei. Das sehen die Befürworter:innen des Projektes anders. Die Industrie und Handelskammer Oldenburg sieht in dem Projekt die Möglichkeit, die niedersächsischen Nordseehäfen besser an die Straßeninfrastruktur anzubinden und gleichzeitig den Verkehrsknotenpunkt Hamburg zu entlasten. Doch gerade Investitionen in weitere Infrastruktur sind es, die die Besetzer:innen im Garnholter Forst zu ihrem Protest motivieren.
Ein Aktivist, der seinen wahren Namen nicht online lesen will und sich stattdessen Yoda nennt, erklärte gegenüber ON: „In Zeiten des Klimawandels noch eine weitere Autobahn [zu] bauen kann einfach nicht sein. Wir sind hier, um den Bau dieser Autobahn zu stören. Vielleicht wird das Ammerland mit dieser Autobahn zum neuen Hotspot der Klimagerechtigkeitsbewegung.“
Trotz dieser Überzeugungen mussten die Aktivist:innen zunächst einen Rückschlag hinnehmen. Die Polizei ist bereits am Samstag auf ihre Besetzung aufmerksam geworden und hat diese beendet. Es war nicht eindeutig geklärt, ob der Waldeigentümer den Protest duldet. Die Besetzer:innen mussten den Wald verlassen, die errichteten Baumhäuser wurden am Sonntagmittag von der Polizei abgebaut. Die Aktivist:innen sind aber überzeugt, dass dies nicht das Ende des Protests sei. Auf einer Wiese eines A20-Gegners haben sie nun erstmal ein Camp außerhalb des Waldes aufgebaut.