Kulturelli – Oldenburgs kulturelle Fahrradrallye
Nach über einem Jahr Corona Pandemie vermissen viele Menschen Kulturelle Angebote und Veranstaltungen. Da Museen und Theater weitgehend geschlossen bleiben, haben sich zwei Oldenburger:innen etwas anderen überlegt: Eine Fahrradrally, in der die Teilnehmenden verschiedenste Orte der Kultur in Oldenburg entdecken können.
Angelehnt ist das Format an Alleycats, eine Fahrradrally, die ursprünglich von Radkurier:innen erfunden wurde. „Wir haben selbst schon oft an Alleycats teilgenommen und auch schon selbst welche mit organisiert, aber wir wollten auch eins machen, bei dem es nicht auf Geschwindigkeit ankommt“ sagt Gesine Geppert, eine der beiden Initator:innen. Wer einen der begehrten 200 Plätze erwischt hat, bekommt ein sogenanntes Manifest ausgehändigt, mit dessen Hilfe die verschiedenen Ziele per Rad erreicht werden können um dort jeweils kleine Rätsel zu lösen. Aufgrund der Druckkosten ist die Zahl der Manifest begrenzt, doch Menschen müssen nicht alleine fahren, sondern können Freund:innen und Familie mitnehmen. Dabei liegt es an jedem selbst, die geltenden Corona Schutzmaßnahmen einzuhalten und nicht als große Gruppe aufzutreten.
Die Orte, an denen die Rätsel gelöst werden sollen, werden vielen Menschen bekannt vorkommen, wenn sie mit dem Rad in Oldenburg unterwegs sind. Doch es gibt auch Orte, auf die Gesine Geppert und Menso von Ehrenstein erst durch ihre Vorbereitung gestoßen sind. „Es gibt aber in Oldenburg noch viel mehr zu entdecken, wir konnten nicht alle Orte mit reinnehmen“ erklärt Menso von Ehrenstein.
Die beiden Initiator:innen hatten die Idee für Kulturelli bereits im vergangen Frühjahr. Nur weil die bekannten Orte der Kultur nicht im gewohnten Maße offenstehen, sollte man nicht auf Kultur verzichten, sondern vielmehr entdecken alltägliche Kultur auf Oldenburgs Straßen und Plätzen entdecken. Die Idee scheint einen Nerv getroffen zu haben. Auf 200 Plätze meldeten sich gut 700 Menschen an. Da die Manifeste im Vorfeld gedruckt werden mussten, konnten nicht alle berücksichtigt werden. „Aber auch diejenigen, denen wir leider absagen mussten, haben uns freundlich für die Arbeit gedankt“ erklärt Gesine Geppert im Rahmen der Manifest Ausgabe. Die Ausgaben der Manifeste ist der einzige Moment, in dem sie die Teilnehmer:innen zu Gesicht bekommen. Immer wieder kommen Menschen und erzählen wie sehr sie sich über Kulturelli freuen, so etwa eine Person, die sich über die Ausgabe des Manifests freut: „Was für eine Großartige Aktion, ich bin schon Fan“. Neben dem Manifest gibt es für alle eine „Spokescard“, eine etwa Visitenkarten große, einlaminierte Karte, die zwischen die Speichen des Fahrrads gesteckt werden kann. Damit erkennt sich die Teilnehmer:innen von Kulturelli auch gegenseitig.
Wer die Rätsel innerhalb von drei Wochen gelöst hat, kann das Manifest per Post zurückschicken und mit etwas Glück einen der Preise gewinnen. Wer leider keinen Platz bekommen hat, oder zu spät davon erfahren hat, kann darauf hoffen, dass es nicht die letzte Ausgabe von Kulturelli war.