Was für ein Zirkus: Prozess um Getreidediebstahl in Weser-Ems-Halle
Das klingt wie eine Geschichte aus einem Jugendhörspiel: sieben Angeklagte standen heute vor dem Oldenburger Landesgericht und mussten sich für den Diebstahl von mehreren Tonnen Getreide verantworten. Aufgrund der hohen Zahl der Angeklagten fand der Prozess in der Weser-Ems-Halle statt.
Diebe erbeuteten über 1,7 Millionen Euro
Gemeinsam mit vier Angestellten eines Getreidebetriebes sollen drei Mitglieder einer Zirkusfamilie in Essen (Oldenburg) regelmäßig mehrere LKW-Ladungen Getreide gestohlen und an Landhandelbetriebe weiterverkauft haben.
In Zahlen: über 510 Straftaten mit über 10.000 Tonnen Getreide im Wert von über 1,7 Millionen Euro wird seit heute im Gericht verhandelt.
Dabei gingen die Angeklagten ganz einfach vor: pünktlich zur Abenddämmerung, wenn die Mitarbeiter des Getreidebetriebes ihre Spät- oder Nachtschichten antraten, fuhr die Zirkusfamilie mit einem oder zwei leeren LKW vor und fuhr einige Zeit später vollbepackt mit Getreide wieder weg. Das Fatale: bezahlt wurden diese LKW-Ladungen von den Beteiligten nie, sondern direkt an Landhandelbetriebe weiterverkauft. Erst nach 510 LKW-Ladungen flog der Zirkus auf.