Oldenburg. Nachdem die Carl-von-Ossietzky-Preisvergabe 2020 an Dr. Carolin Emcke Corona-bedingt trotz Verschiebung auf das Frühjahr dieses Jahres ohne Publikum ausgerichtet werden musste, wird nun das öffentliche Podiumsgespräch mit der Preisträgerin im Kulturzentrum PFL nachgeholt. Die Publizistin und promovierte Philosophin diskutiert am Donnerstag, 2. Dezember, um 20 Uhr mit Thomas Roth über das Thema „Demokratien in Gefahr? – Werte, Wahrheiten und Wirklichkeiten im Zeitalter sozialer Medien“. Der Eintritt ist frei. Die Teilnahme ist nur nach Anmeldung per E-Mail an [email protected] möglich. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein 2G-Nachweis.
Die Carl-von-Ossietzky-Preisträgerin Carolin Emcke begann 1998 ihre journalistische Laufbahn beim Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL und berichtete als Auslandsredakteurin bis 2006 aus vielen Krisen- und Kriegsgebieten. Von 2007 bis 2014 schrieb sie als Autorin und internationale Reporterin für die Wochenzeitung DIE ZEIT, um anschließend als freie Publizistin regelmäßig Essays, Reportagen und Kolumnen unter anderem in der Süddeutschen Zeitung zu veröffentlichen. Seit 2004 ist sie zudem Kuratorin und Moderatorin des monatlichen Diskussionsformats „Streitraum“ an der Schaubühne in Berlin. Carolin Emcke ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden, so auch 2016 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Ihre Buchveröffentlichungen „Von den Kriegen. Briefe an Freunde“, „Stumme Gewalt. Nachdenken über die RAF“ „Wie wir begehren“, „Weil es sagbar ist. Zeugenschaft und Gerechtigkeit“, „Gegen den Hass“, „Ja heißt ja und …“ sowie „Journal. Tagebuch in Zeiten der Pandemie“ wurden zum Teil in mehrere Sprachen übersetzt.
Der Journalist Thomas Roth, ehemals langjähriger ARD-Korrespondent und Studioleiter in Moskau, Johannesburg, New York und Berlin sowie früherer Tagesthemen-Moderator, ist seit 2019 Jury-Mitglied zur Vergabe des Carl-von-Ossietzky-Preises der Stadt Oldenburg. Roth, der sich seit 1999 in der Organisation Reporter ohne Grenzen engagiert, ist zudem Kuratoriumsmitglied bei Aktion Sühnezeichen und Vorsitzender des Lew-Kopelew-Forums in Köln. Im Jahr 2018 hielt er die Laudatio auf die amerikanische Historikerin und Antisemitismusforscherin Prof. Deborah Esther Lipstadt.