Verheiratete Paare kennen es: Je länger die Ehe dauert, desto mehr nimmt der Sex ab. Viele begreifen dies als Nebenwirkung des eingesessenen Alltags, andere sehen darin einen Gewöhnungseffekt. Doch das Sexualleben lässt sich auffrischen – mit neuen Herangehensweisen und Praktiken. Drei Möglichkeiten, wie das funktioniert.
Distanzieren: Warum Abstand oftmals die Nähe fördert
Ehepartner verbringen den Alltag zusammen, oftmals für Jahrzehnte. Es ist ganz natürlich, dass die Leidenschaft in langen Beziehungen kontinuierlich abnimmt. Um das Sexualleben aufzubessern, greifen viele deshalb zu romantischen Gesten: kuscheln vor dem Kamin, ein gemeinsames Bad bei Kerzenschein. Doch vorsichtig: Diese Arten des Beisammenseins fördern zwar die Nähe und Intimität, nicht jedoch die Leidenschaft. Um Leidenschaft zu empfinden, muss man sich selbst auch als leidenschaftlich empfinden. Deshalb reicht es oftmals aus, an dem eigenen Körperbild zu arbeiten. Wer sich Fragen stellt wie: »Fühle ich mich sexy?« oder »Bin ich verführerisch?«, kann gezielt darauf hinarbeiten, diese klar und deutlich mit »Ja!« zu beantworten. »Sexy« ist hierbei nicht von dem gängigen Körperideal abhängig, denn keiner muss wie ein Model aussehen, um sexuell attraktiv zu sein. Um das eigene Körperbild zu optimieren, ist erlaubt, was sich gut anfühlt. Ob Waxing, Tanning, ein neuer Bartschnitt oder einfach ein neuer Kleidungsstil – wer Mut beweist, wagt etwas Neues, und Neues ist gemeinhin stimulierend. Zusätzlich kann auch ein wenig Abstand zum Ehepartner neuen Wind in das Sexualleben bringen. Bereits Oscar Wilde wusste: Eine kurze Trennung kann jede Liebe anheizen.
Ausprobieren: Experimentierfreude entfachen
Oftmals wird das Sexualleben schlicht als zu langweilig wahrgenommen. Hier können neue Stimuli in Form von Sexspielzeug helfen. Vor allem Anal Toys bieten erogene Reize für beide Ehepartner. Sie dienen dazu, den Anus zu stimulieren, der aufgrund verschiedenster Nervenenden besonders sensitiv ist. Im Handel gibt es unterschiedliche Spielzeuge zur analen Penetration: Analkugeln sind Ketten, die aus mehreren Kugeln bestehen, und das Lustempfinden nach und nach erhöhen. Ein Prostata-Vibrator hingegen massiert den Anus von innen und erreicht dank seiner Form die männliche Prostata optimal. Ist jedoch noch keiner der Ehepartner mit dem Vorgang vertraut, sollte auf ein aufblasbares Analplug zurückgegriffen werden. Der vibrierende Plug lässt sich mithilfe einer Handpumpe auf die gewünschte Größe bringen. So können sich Frau und Mann allmählich an die neue Empfindung gewöhnen. Wichtig: Niemals das Gleitmittel vergessen. So kann das neue Körperempfinden schmerzlos erkundet werden.
Abwägen: Steckt ein anderes Problem dahinter?
Wenn alles nichts hilft, sollte sich mit der Ursache befasst werden. Hierbei gilt es zunächst zu unterscheiden, ob es an einer generellen sexuellen Lust mangelt oder ob diese lediglich zwischen dem Ehepaar fehlt. Eine allgemein geminderte Libido kann unter anderem mit psychischen Problemen einhergehen, die nicht zwingend mit der Beziehung zusammenhängen müssen. Auch hormonelle Störungen oder ein hormoneller Umschwung, wie er bei Frauen in der Menopause auftritt, können das Begehren schwächen. Tritt das verminderte Lustempfinden jedoch lediglich mit dem Ehepartner auf, sollte sich die Frage gestellt werden: Sind Beziehungsprobleme vorhanden? Oder wird der Partner einfach nicht mehr als erotisch befunden? Beziehungsprobleme können im Zuge einer Paartherapie angegangen werden. Und gegen die mangelnde Erotik hilft es oftmals einfach, mehr Zeit miteinander zu verbringen, um sich wieder auf den Körper des anderen einzulassen.